Zum Missbrauch in der Kirche: Die Grenzen der Transparenz

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Nach seiner Rom-Reise, wo er an der päpstlichen Konferenz zum Thema sexueller Missbrauch innerhalb der Kirche teilgenommen hatte, wirkte Erzbischof Jean-Claude Hollerich leicht geknickt und entschuldigte sich vor der versammelten nationalen Presse ein weiteres Mal bei den Opfern übergriffiger Pfarrer, Ordensbrüder und Ordensschwestern.

Er versprach denn auch – noch stark unter dem Eindruck von Gesprächen mit Opfern stehend –, künftig Transparenz bei der Thematik des kircheninternen Missbrauchs von minderjährigen Jungen und Mädchen walten zu lassen. Dieses löbliche Vorhaben scheiterte aber bereits eine gute Viertelstunde später an der Frage, wie viele Anwärter auf einen Pfarrerposten, die inzwischen während ihrer Ausbildung im Seminar psychiatrisch auf etwaige pädophile Neigungen getestet werden, denn bei dem Test durchfielen und somit vom Kirchenamt ausgeschlossen wurden. Nicht einmal eine Zahl wollte er hier nennen – nach Namen hatte ja auch niemand gefragt …

Auch eine aktive Aufarbeitung von institutionalisiertem Missbrauch in Kinderheimen, wie etwa dem geschlossenen „Kannerland“, wird das Bistum nicht unternehmen. Dafür habe die Kirche nicht die Mittel, so die doch eher fadenscheinige Antwort der betrübt erscheinenden katholischen Würdenträger.

roger wohlfart
4. März 2019 - 17.39

Kein Zweifel, ein Skandal, dass diese sexuellen Übergriffe auf Kinder und Jugendliche ausgerechnet von denen ausgübt werden, die seit jeher das 6. Gebot verdonnert und als die schlimmst möglichste Sünde, mit Schaum vor dem Munde und erhobener Faust, verdammt haben. Allzu stark gespannt, zerspringt der Bogen oder permanente Unterdrückung bringt den kochenden Kessel zur Explosion. Hat der Sündenfall in der Bibel nicht auch einen sexuellen Ursprung? Und wenn der Ursprung der Menschheit auf Adam und Eva zurückzuführen ist, muss es doch unmittelbar nach derem Rauswurf aus dem Paradies, zwischen ihren Kindern zur Inzucht gekommen sein? Kirche und Sexualität das stimmt hinten und vorne nicht.

Jacques Zeyen
4. März 2019 - 12.44

Wie schon erwähnt.Es gibt auch Misshandlungen ausserhalb der Kirche.Aber in diesem Fall geht es nun einmal um diejenigen die die Moral für sich beanspruchen und uns lehren wollen wie man zu leben hat. Das macht diesen Sündenfall noch schlimmer. Dass Homosexualität und Pädophilie nicht dasselbe sind müsste bekannt sein,aber gemeint war,dass eben in diesen Seminaren,wo die Abstinenz gelehrt wird und das Dogma Zölibat eingetrichtert wird,die Homosexualität ein Ablassventil ist ,zudem wird sie toleriert in der Kirche. Die anderen müssen mit dem Zölibat auskommen oder...scheitern. Und dann sind wir bei den Missbräuchen von denen die Rede ist.

Epikur
4. März 2019 - 9.09

Es gibt keine Transparenz in dieser diktatorisch geführten Sekte. Wenn dieser Verein nicht mal transparent sein kann, wenn schlimme Verbrechen geschehen, müssen sich sogar ehrliche Gläubige die Frage stellen, ob ihre Mitgliedschaft nicht kontraproduktiv für ihr hypothetisches Seelenheil ist.

roger wohlfart
3. März 2019 - 23.36

Aufgepasst, es gibt nicht nur Kinderschänder in der Kirche. Die Pädophilie ist auch verbreitet in Sportsvereinen und in Schulen, also überall wo sexuelle Abartige Zugang zuMinderjährigen haben und ihre krankhaften Fantasien ausleben können. Ausserdem sind Pädophilie und Homosexualität zwei Paar verschiedene Schuhe.

Jacques Zeyen
2. März 2019 - 17.21

"psychiatrisch auf etwaige pädophile Neigungen getestet werden" ...?? Frage an den Psychologen: " Kann es sein,dass nach einigen Jahren des sexuellen Verzichts,sprich leben im Zölibat,solche Neigungen erst zustande kommen?" Die Terroristen von 9/11 waren anfangs ganz normale junge Männer. Sie wurden durch falsche Ideologie und eben auch wegen dauerhaftem sexuellem Entsagen zu dem was sie am Ende waren. In seinem Buch" Das 11. Gebot-Du sollst nicht darüber reden" erläutert Daniel Bühling die Zustände in Seminaren. Dort spielt Homosexualität eine große Rolle damit diese armen Teufel nicht ganz den Boden unter den Füßen verlieren. Wer sich gegen die Natur(Gott für Gläubige) richtet,wird von ihr (ihm für Gläubige)bestraft.

roger wohlfart
1. März 2019 - 16.46

Eine einfache lapidare Entschuldigung von einem scheinbar eingeknickten Oberhirten genügt nicht und wirkt eher peinlich als überzeugend. Der Kirche fehle es an den finanziellen Mitteln zu einer aktiven Aufarbeitung für die Opfer ist unglaubwürdig, genauso wie das Versprechen für mehr Transparenz ( ein Fremdwort für die katholische Kirche ) zu sorgen. Der sexuelle Missbrauch minderjähriger Jungen und Mädchen im Schosse und unter der Obhut der " fürsorglichen" Kirche ist, war und wird auch noch in Zukunft ein trauriges Thema sein und bleiben, so lange wie man das Unheil nicht an der Wurzel packt.