Zum Medwedew-Besuch: Eine Frage der Vernunft

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Russland und Luxemburg verbindet mehr, als sie trennt. Damit sind nicht so sehr die geschichtlichen Beziehungen gemeint, immerhin war das zaristische Russland Mitte des 19. Jahrhunderts einer der Garanten der Grenzen des Landes und seiner Neutralität. Die Bindungen heute sind nicht weniger wertvoll. Und das im eigentlichen Sinn des Wortes. Milliarden Euro sind über Luxemburger Fonds in Russland investiert worden, Hunderte Millionen Euro schwer sind die Handelsbeziehungen. Letztere haben volumenmäßig das Vor-Krisen-Niveau wiedererlangt – der Krise von 2008 wohlverstanden.

Das ungeachtet der Sanktionen und Gegensanktionen, die seit 2014 die Beziehungen zwischen der EU und Russland vergiften. Im Unterschied zu manch anderen EU-Regierungen, die profitablen Handel betreiben lassen, gleichzeitig penetrant mit dem Finger auf Moskau zeigen, schämt sich Luxemburgs Führung seit jeher nicht, die guten wirtschaftlichen Beziehungen auch auf politischer Ebene widerzuspiegeln. Auch wenn einzelne russische Handlungen in der Außenpolitik im Rahmen der EU kritisiert werden.

Wenn Russlands Premierminister Dmitri Medwedew heute in Luxemburg ankommt, kann er sich demnach auf einen Empfang freuen, der nicht nur aus diplomatischer Gepflogenheit freundschaftlich sein wird. Beide Seiten haben gemeinsame Interessen, auch wenn die Auffassungen von Demokratie unterschiedlich sein mögen. Wobei Letzteres die EU-Staaten in ihren Geschäftsbeziehungen mit Nahost-Diktaturen bisher wenig störte.

Was für Luxemburg gilt, zählt auch in größerem Maße für die EU. Man kann Russland bestrafen, indem man die Einfuhr von Erdgas drosselt oder europäischen Unternehmen die Arbeit auf dem russischen Markt erschwert, aber strafen wird man sich letztendlich selbst.

EU und Russland können nicht anders als zusammenzuarbeiten. Nicht nur, weil sie denselben Kontinent teilen. Beide sind, einzeln genommen, zu klein, um sich gegen die wirtschaftlichen Riesen USA und China zu behaupten. Getrennt werden sie in diesem Kampf der Elefanten zerrieben werden.

 

Heiter bis leicht bewölkt: So steht es um die russisch-luxemburgischen Beziehungen vor Medwedews Besuch

Der Visionär
7. März 2019 - 7.18

Wir sollten uns an die Krim annektieren!

Le républicain
5. März 2019 - 14.01

Wir haben stets freundschaftliche Beziehungen zu Russland gehabt, auch gute wirtschaftliche gute Beziehungen und so soll es auch bleiben. Die EU Sanktionen sind sowieso kontraproduktiv und Luxemburg sollte sie im Alleingang einfach ignorieren. Es ist nicht im Interesse unseres Landes.