Vergewaltigung als Kriegswaffe: Es geht uns also doch etwas an

Vergewaltigung als Kriegswaffe: Es geht uns also doch etwas an

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Niemand spricht gerne über Vergewaltigungen. Und schon gar nicht über jene, die in Kriegsgebieten stattfinden. Das ist ja alles weit weg, sagt man sich. Ja, es ist weit weg. Aber Frauen als Kriegswaffen zu benutzen, zu foltern und zu verstümmeln, das geht uns alle etwas an. Insbesondere, weil es zum System geworden ist. In allen Regionen dieser Welt. Auch in Europa. Etwa in den sogenannten „Vergewaltigungslagern“ in Bosnien.

Und an Kriegen tragen wir nicht selten eine direkte oder indirekte Mitschuld. Wie es Friedensnobelpreisträger Dr. Denis Mukwege im Tageblatt-Interview formulierte, könnten wir uns auch in Luxemburg anders verhalten in Bezug auf unsere Smartphones oder Elektroautos. Ohne das Erz, das darin verbaut wurde, funktioniert diese Technik nicht. Und wegen des Erzes bekriegen sich die Parteien in der DR Kongo. Und eine der Kriegswaffen sind die Frauen. Es geht uns also doch etwas an.

Großherzogin Maria Teresa hat durch ihren Status und ihre gute Vernetzung die Möglichkeit, sich für das Schicksal jener Frauen einzusetzen und fährt mit drei Friedensnobelpreisträgern bei ihrem Forum Ende März regelrecht schweres Geschütz auf, um in der Kriegsrhetorik zu bleiben. Ganz nebenbei poliert sie dabei das Renommee Luxemburgs in der Welt auf. Das Thema muss auf die Agenda. Das ist ihr wichtig. Damit das Schweigen gebrochen wird. Nicht zwingend jenes der Opfer, sondern vor allem jenes der anderen Menschen.

Das Foto zeigt UN-Friedenstruppen bei einer Patrouille im Dorf Nhialdiu. Vergewaltigungen und sexuelle Gewalt gegen Frauen werden auch nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens im September im Südsudan weiterhin als Waffe eingesetzt. Foto: Sam Mednick/AP/dpa

Paula
30. Januar 2019 - 18.36

Vergewaltigungen waren schon in den Kriegen der alten Griechen und Römer, im Ersten/Zweiten Weltkrieg und in vielen dazwischen ein Privileg der Sieger. Rezenter ist, dass sexuelle Gewalt zusätzlich als Waffe eingesetzt wird. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: man zerstört die Frauen und erniedrigt die Männer indem man sich „ihren“ Besitz nimmt. Je patriarchalischer die Gesellschaft, desto besser funktioniert diese Kriegsführung und umso weniger wird darüber gesprochen, was wiederum den Tätern in die Hände spielt. Ein grosser Dank an Dr Mukwege, dass er nicht „nur“ versucht, die kaputten Körper der Frauen zu reparieren, sondern auch ihr Sprachrohr ist. Und ja, es geht uns alle etwas an. Deshalb Schluss mit falscher Toleranz jedem gegenüber, der meint Frauen seien zweit- drittklassige Wesen, die man unterdrücken, beherrschen, entmündigen kann und Schluss mit Erklärungen à la „ist Tradition, ist halt ihre Kultur“.

GuyT
30. Januar 2019 - 18.00

"an Kriegen tragen wir nicht selten eine direkte oder indirekte Mitschuld" , wer ist hier wir? Inwiefern tragen wir eine Mitschuld? Dadurch , dass wir die stategischen Spielchen der Amerikaner mitspielten in den Krisenregionen? Dadurch, dass unsere Regierung jetzt Elekroautos subventionniert und dadurch die vom Erzanbau profitierenden Kriegsparteien stärken?

yuppido
30. Januar 2019 - 13.03

Zitat. "Aber Frauen als Kriegswaffen zu benutzen, zu foltern und zu verstümmeln, das geht uns alle etwas an." Dofir ass den Artikel jo dann just fir die,die bezuhlen.