Die drei Gemeinden Schieren, Ettelbrück und Erpeldingen/Sauer sollen Fusionsgespräche führen. Die Idee dazu kommt aus Ettelbrück. Oder sollte man besser sagen, der CSV-Bürgermeister Jean-Paul Schaaf wollte noch vor den Landeswahlen Rauch aufsteigen lassen? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Die Frage sei erlaubt, warum es überhaupt zu einer Fusion von nur drei der sechs «Nordstad»Gemeinden kommen soll. Warum wurden die drei anderen nicht einmal gefragt? Aus parteipolitischen Gründen etwa? Die zusätzlichen 22 Millionen an Staatsgeldern, die bei dieser Fusion ausgezahlt werden, können doch nicht der Hauptgrund sein, weiß man doch, dass man bei den heutigen Baupreisen damit keine großen Sprünge macht. Und warum fragt eine große Gemeinde zwei kleinere, und nicht umgekehrt? Ist es nur wegen des fehlenden Baulandes in Ettelbrück?
Es gibt haufenweise offene Fragen, die es in den nächsten Monaten und Jahren zu beantworten gilt. Dazu gehört auch die, wie es denn nun mit dem «Syndicat à vocation multiple – Nordstad» weitergehen soll, über dem sich seit gestern dunkle Gewitterwolken breitmachen. Macht dieses überhaupt noch Sinn? Sollte hierfür überhaupt noch Geld ausgegeben werden?
Mit ein bisschen politischem Mut und parteiübergreifender Ehrlichkeit hätte man auch die sechs Gemeinden an einen Tisch bekommen und wäre damit dem Grundgedanken des Projekts «Nordstad» gefolgt. Die Parteikarte verhinderte beim Initiator wohl rationales Denken.
Die Fusion von Schieren, Ettelbrück und Erpeldingen/Sauer macht Sinn. Wenn jetzt mit Diekirch, Ingeldorf und Gilsdorf noch 3 weitere Gemeinden hinzukommen, nimmt das Ganze, für luxemburgische Verhältnisse, unüberschaubare Ausmasse an, sowohl in punkto Oberfläche als auch in punkto Bevölkerung. Administrativ gesehen ein Riesenwasserkopf! . Die Nordstad, im ursprünglichen Sinn ist doch eher eine Utopie.