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Kulturelle Spielräume

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Anne Schaaf über Worte und Taten der Regierung in Sachen Kultur

Die neue Kulturministerin Sam Tanson war bei den Verhandlungen zum kulturellen Teil des Koalitionsvertrags dabei. Der offenkundig kulturinteressierten, sich öffentlich zur Lesefreude bekennenden Ex-Journalistin wird es also nicht wie Schuppen von den Augen gefallen sein, als sie den fertigen Vertrag in Händen hielt.

Kritiker aus gut informierten Kreisen betonen, dass es bei der vorherigen, nicht primär für ihre Affinität zu Kultur bekannten Kulturministerin genau andersherum gewesen sei. Letztere hätte allerdings ein besser ausgearbeitetes Dokument bei ihrem Start ins Amt zurate ziehen können, als dies nun bei Tanson der Fall sei, heißt es weiter.

Einerseits sorgt es für Verwunderung oder gar Unverständnis, dass mit Tanson an der Seite ein derart vages Dokument zustande kam. Andererseits hat sie mit Jo Kox als „premier conseiller“ jetzt aber jemanden, der wie sie Kultur nicht nur vom Hörensagen und den Kulturentwicklungsplan in- und auswendig kennt.

So bleibt zu hoffen, dass die neue Kulturministerin und ihr Team die sich gegebenen extremen Spielräume sinnvoll zu nutzen wissen und bei der praktischen Umsetzung mehr Präzision an den Tag legen werden, als dem – auf Luxemburgisch würde man sagen „blatzegen“ – Koalitionsvertrag entnommen werden kann.

Koalitionsvertrag auf dem Seziertisch: Sag, wie hältst du’s mit der Kultur?