Der Urlaub im Verkehr

Der Urlaub im Verkehr
Die Zeit im Stau kann man auch besser verbringen. (Screenshot: Married With Children, s05e01)

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Jean-Philippe Schmit erklärt, wie viel mehr Freizeit und Lebensqualität den Luxemburgern die Lösung ihrer Verkehrsprobleme bringen würde.

Der Verkehrsteilnehmer in Luxemburg stand im Jahr 2016 im Durchschnitt pro Tag rund 40 Minuten im Stau. Das sind 153 Stunden im Jahr – also 19 Arbeitstage.

Von der samstäglichen Einkaufstour abgesehen, stehen die Verkehrsteilnehmer meistens auf dem Weg von der oder zur Arbeit im Stau. Die Stauzeit müsste eigentlich zur Arbeitszeit hinzugerechnet werden.

Kein Arbeitgeber würde aber seine Angestellten früher nach Hause schicken, um diese verlorenen Stunden zu kompensieren. Die Stauzeit wird nicht von der Arbeits-, sondern von der Freizeit abgerechnet.

Seit einiger Zeit fordert die Arbeitnehmerseite eine Arbeitszeitverkürzung. Verschiedene Modelle sind denkbar: Man könnte den Sechs-Stunden-Arbeitstag einführen, die Vier-Tage-Arbeitswoche oder die Zahl der gesetzlichen Urlaubstage erhöhen. Die neue Regierung hat letzteren Weg gewählt. In Luxemburg gibt es in Zukunft 26 anstelle von 25 gesetzlichen Urlaubstagen und die Zahl der Feiertage wurde um einen erhöht.

Es gäbe aber noch einen weiteren Weg, der zum gleichen Resultat führen würde – ohne dass die Arbeitgeber dafür bluten müssten: Wenn das Stauproblem gelöst wäre, dann könnten sich die Arbeitnehmer (genauso wie ihre Chefs) auf 153 Stunden zusätzliche Freizeit pro Jahr freuen. Es wäre, als wenn man 45 Tage pro Jahr Urlaub hätte …

 

Zuckerbrot oder Peitsche? Das sind mögliche Mittel gegen den ständigen Stau in Luxemburg