Brasiliens Psychopath: Jair Bolsonaro ist kurz davor, Präsident zu werden

Brasiliens Psychopath: Jair Bolsonaro ist kurz davor, Präsident zu werden

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Brasilien droht eine rechte Militärdiktatur. Alle Umfragen sehen Jair Bolsonaro als kommenden Präsidenten der achtgrößten Volkswirtschaft der Welt. Für die Stichwahl gegen den linken Fernando Haddad am Sonntag werden dem früheren Oberst 57 Prozent vorhergesagt. Ein klarer Sieg demnach (siehe Seiten 2 und 3). Dabei ist Bolsonaro für viele Beobachter dümmer als Donald Trump und gefährlicher als der philippinische Präsident Rodrigo Duterte. Beides auf einmal, das muss man erst einmal hinbekommen. Bleibt festzuhalten: Die Liste der irren weißen Männer, die die Welt unsicherer und sich selber reicher machen, wird wohl um einen Eintrag länger. Als wenn sie nicht schon lange genug wäre.

Bolsonaro verteidigt die Militärdiktatur, hetzt gegen Frauen, Schwule und Arme, will in einem Land mit 60.000 Morden im Jahr jeden bewaffnen, den Regenwald abholzen, verehrt Folterknechte, die Frauen im Beisein ihrer Kinder Ratten in die Vagina einführten, will 30.000 Linke ausradieren, um das Land wieder in die rechte Spur zu bringen, fährt unfassbare Fake-News-Schmutzkampagnen auf WhatsApp, verhöhnt die Hinterbliebenen der Opfer der Militärdiktatur, die nach ihren Vermissten suchen, schließlich wühlten nur Hunde nach Knochen.

Wer gegen ihn ist, wird als „Kommunist“ diffamiert. Das reicht den meisten Wählern an Abschreckungspotenzial schon. Die eigenen Anhänger hat Bolsonaro mit seinen Hetztiraden längst radikalisiert. Sie erstechen Wähler des Konkurrenten oder ritzen ihnen Hakenkreuze in die Haut. Bolsonaro ist seit fast 30 Jahren als Abgeordneter verschiedenster Parteien aktiv in der brasilianischen Politik, trotzdem gilt er als Anti-Establishment, als Kämpfer gegen Elite und Korruption. Diesen Spagat hinzubekommen, scheint spätestens seit Trump eine der leichteren Übungen machthungriger Autokraten.

Hinter Bolsonaro stehen Waffenfanatiker, Industrielle, Großbürgertum, Klimawechselleugner und Evangelikale, die aus Brasilien eine Theokratie machen wollen. Und er wird wohl gewählt. Von Reichen wie von Armen, von schwarzen Frauen und von Schwulen, von Jungen und von Alten. Also von künftigen Profiteuren wie von künftigen Opfern seiner angekündigten Politik. Willkommen im nächsten Kapitel unserer Post-Truth-Zeit, in der Fakten nichts mehr wert und Provokationen alles sind.

Gewinnt Bolsonaro die Wahl, ist das ein Wendepunkt für ganz Südamerika. Zu groß, zu wichtig ist Brasilien, als dass die Nachbarn unberührt blieben. Dabei schwenkt die Region, nach einem eher kurzen Ausflug nach links, sowieso wieder nach rechts: Argentinien, Paraguay, Chile, Kolumbien werden liberal-konservativ bis rechtspopulistisch regiert. Da hat einer wie Bolsonaro, den viele einen Faschisten nennen, noch gefehlt, um das Pendel vollends umschwingen zu lassen. Die genannten Demokratien, auch die brasilianische, sind noch jung, ihre Institutionen wenig gefestigt, die Macht des Militärs nicht ganz abgeschüttelt.

Das Autoritäre und Reaktionäre schlummert geduldig – und wartet nur auf seine Gelegenheit, wieder zu alter Macht zu gelangen. An Brasilien lässt sich absehen, wie schnell das gehen kann. Noch bis vor sechs Monaten galt Bolsonaro fast allen Brasilianern als Lachnummer. Jetzt geht bei vielen die Angst um.

Grober J-P.
30. Oktober 2018 - 10.44

Bitte mal recherchieren was der Herr so von sich gibt. Wenn nur ein Teil von dem stimmt was veröffentlicht wird (Interviews, Zeitungsberichte) dann gute Nacht Brasilien, das wird eine "starke Hand" brauchen um da wieder raus zu kommen. Er wird das Land schon säubern.

Grober J-P.
30. Oktober 2018 - 10.28

Keng Erklärung néideg.

tarzan
29. Oktober 2018 - 22.49

Brasilien oder andere staaten in mittel/latein-amerika sind sowieso am ar… . egal wer dort die regierung bildet. Probleme wie überbevölkerung, korrupte eliten, drogenkartelle die eigene armeen unterhalten, polizei und militärs die unterwandert sind und im grossen stil schmiergelder kassieren,...... kurz gesagt, failed states. Da möchte man nicht präsident sein.

Vert solitaire
29. Oktober 2018 - 21.24

" Make us free from Communism and its slavery!” O Herr erbarme dich." Erklärung w.e.g?

Thomas Bosch
29. Oktober 2018 - 13.02

Ohne Finanzkrise - während der die Banken mit unglaublichen Beträgen an Steuergeldern gerettet wurden, nur um munter weiter fette Boni an Manager und Investmentbanker zu zahlen und mit den dubiosen, intransparenten Geschäften weiter zu machen als wäre nichts gewesen und ohne dass die Schuldigen, die damit reich geworden sind zur Rechenschaft gezogen worden wären - gäbe es diese Protestwahlen nicht. Das ist der Hauptgrund warum die Menschen auf der ganzen Welt das Establishment abwählen, sie fühlen sich betrogen, machtlos und haben die Schnauze voll. Da hat der Populismus ein extrem einfaches Spiel... wir leben längst nicht mehr in einem kontrollierten Kapitalismus, daran haben Thatcher und Co. bereits in den 80ern gearbeitet diese Kontrollen schleichend auszuhebeln... Wenn man nach Schuldigen an der jetzigen Situation suchen möchte, dann da!

Grober J-P.
29. Oktober 2018 - 11.03

Hat jemand das Bild von der AFP gesehen, aufgenommen bei einer Wahlveranstaltung. Dort sieht man wie einfach gestrickt manche Leute sind: "God bless Bolsonaro and Trump. Make us free from Communism and its slavery!" O Herr erbarme dich.

Grober J-P.
29. Oktober 2018 - 10.32

Brasilien auf dem Weg zur Diktatur. Korruption wird es weiterhin geben, die gab es schon zur Zeit des Militärs nur durfte man damals nicht zu laut darüber reden. Die Favelas waren in noch schlechterem Zustand als heute. Auch hier haben die Sozis sich blenden lassen, sind leider in die Falle getappt, auch linke Emporkömmlinge sind nicht gegen Korruption gefeit. Wie sagte mein brasilianischer Freund schon vor Jahren, wir haben eine besondere Mentalität, wir sind „Partisans du moindre effort“. Wir lassen uns lieber bestechen als uns anzustrengen was zu ändern.

Vert solitaire
28. Oktober 2018 - 23.23

Mat 94% vun den Stëmmen ausgewert (19:13 Bras), huet den Bolsonaro 56% an den Haddad 44%. Deen naien President vun Brasilien heescht also Jair Bolsonaro. Hien huet alles an der Hand fir Korruptioun, Drogen, Kriminalitéit an de Grëff ze kréien! Elo mol oofwaarden wat hien an Wirklechkeet dorausser mécht.

Paula
28. Oktober 2018 - 18.49

Né Pir, esou einfach ass dat net. E Nopeschland vun Brailien ass Venezuela. Do hat de lenken Chavez e bessen “Party für alle” organiseiert an elo gét et de Leit do miserabel, mei schlecht wei virdrun. E kontrolleierten Kapitalismus, én dén net aus den Fugen gereit, ass fir dei mescht Menschen de beschten System.

Paula
28. Oktober 2018 - 18.11

Das wird übel. Ich weiss nicht, ob er dümmer als Trump ist, aber mit Bolsonaro verglichen ist Trump ein Lämmchen.

Pir
28. Oktober 2018 - 16.44

Dee Virus nennt sech Kapitalismus, deen iergendwann (wéi et schéngt) emmer rem Faschismus produzéiert. Déi déi d'Muecht hun, hun léiwer rietsradikaler wéi lénker, déi un hiere Räichtum ginn.

Mephisto
28. Oktober 2018 - 14.24

Man sieht dem Typen den blanken Wahn aus den Augen schauen. Wenn die Brasilianer so einen an die Macht wählen, dann gute Nacht.

Grober J-P.
28. Oktober 2018 - 11.06

Es wird einige Profiteure geben, jedoch keine unter den Armen und der Mittelschicht. Habe Angst vor der Menschheit, es gibt keine Kreatur auf Erden die sich so behände abschaffen will. Was ist nur los, ist es ein unbekanntes Virus was die Vernunft absterben lässt, weltweit.

Vert solitaire
28. Oktober 2018 - 9.10

Tja, wann een muss wielen tëschend Pescht an Cholera... Eent ass sëcher: No Lula an Dilma, nach ee Mandat ënnert dem lénksen PT, dann hun ongestrooften Kriminalitéit, MST, Korruptioun op allen Niveau'en an Drogen definitiiv Brasilien vun der Weltkaart geläscht! Di schaffend Biirger sin daers einfach saat dass d'Land an enger permanenter Kriis dohinner végétéiert. Gesin dass et nëmmen en "entweder-oder" gëtt , waerten d'Brasilianer dee Kandidat wielen deen versprëcht daer onméiglecher Situatioun en Enn ze setzen. Bolsonaro gëtt, als fréiheren Offizéier wahrend der Militär Diktatur , voll vum Militär ënnerstëtzt an huet also eng Aussicht manu militari seng Verspriechen seng Verspriechen anhalen ze kënnen. Di "Jonk" di no 1980 gebuer sin, wëssen nëtt wéi eng Militärdiktatur kann ausarten!

Jacques Zeyen
28. Oktober 2018 - 8.53

"Dümmer als Trump"? Ich dachte nicht,dass das möglich wäre. Wie bei Trump müssen wir uns demnach Sorgen über den intellektuellen Notstand der Wähler machen . Demokratie wird in einem solchen Fall zur Gefahr wenn die Bevölkerung Jahrzehnte ausgebeutet wird und Bildung keine Rolle spielen darf. Denn: gebildete Menschen überlegen anders und sind schwerer zu manipulieren. Hinzu kommt dann noch der moderne "Shitstorm" mit dem Meinungen übers WWW gebildet werden. Letztlich dann noch eine Prise " Vaya con Dios" und Menschen die glauben die Erde sei 6000 Jahre alt und die Sache ist gegessen.