Harter Kerl mit Manieren: Jeep Wrangler

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OFFROAD: Trotz vieler Komfortelemente und bester Ausstattung bleibt der Jeep Wrangler ein Geländewagen für den nichtalltäglichen Gebrauch, behauptet Marc Schonckert.

Als Jeep nach Monaco einlud, um dort den neuen Wrangler 2,2-Liter-Diesel auszuprobieren, hatte meine Oma mit den Springerstiefeln noch grinsend gemeint: „Ein Jeep in Monaco, da könnte man genauso gut ein Formel-1-Rennen dort inszenieren.“ Eben! Nun ist der Jeep kein Rennwagen, aber bestimmt auch kein Stadtauto zum Flanieren, schon gar nicht in Monaco, wo sich die Kinder nicht einmal mehr nach einem Ferrari oder Lambo umdrehen, es sei denn, es säße ein Indianer mit voller Kriegsbemalung am Steuer, der von der 4. Kavallerie mit Scootern verfolgt wird.

Nach dem Jeep Wrangler drehte sich auch keiner um, nur ein russischer Milliardär, den ich in einer Rechtskurve am Hafen fast gerammt hätte, als der sich nach einem 50-Euro-Schein auf der Straße bückte, was die ansässige Bevölkerung mit einem verächtlichen Grinsen quittierte.

Cowboy im Asphalt-Dschungel

An der Ampel vor dem Casino setzte ich fünf Euro auf Grün, es fiel Rot und ich musste eine Strafminute absitzen, dann hatte ich einen Schulbus vor mir, aber der war leer, denn die Monegassen schicken ihre Kinder alle in die Schweiz zur Schule, wo sie Diplome in den Fächern „Internationale Austerkunde“ oder „Klassenbewusstes Verteilen von Segel-Jacht-Prospekten“ erwerben. Dann kamen wir ans Stadion Louis II mit seiner riesigen und noch unbebauten Grünfläche, das vor allem für seinen unterirdischen Parkplatz berühmt ist, und anschließend ging es durch viele Tunnels, auch unter dem Felsen hindurch, auf dem der Palast der Fürstenfamilie thront, die unter anderen das Privileg genießt, jedes Jahr Gratis-Eintrittskarten zum Grand Prix zu erhalten.

Der Jeep Wrangler hat eine Acht-Gang-Automatik, die sehr zufriedenstellend arbeitet, sich aber beim Heraufdrehen in die Drehzahlen etwas Zeit nimmt und dann voll zupackt und, kaum dass sie die erwünschte Drehzahl erreicht hat, schon wieder einen Gang nach oben schaltet, wobei dann bei acht Schluss ist, mehr braucht es auch nicht. Erwartungsgemäß erfordert es einiges an Lenkradarbeit bei den vielen Kurven hinauf auf den „Col de Turini“, überaus wendig ist der Wagen nicht, aber das gehört im Gelände ohnehin nicht zu den Standards, aber es ging, nach 400 Kurven Sightseeing in den Bergen hätte ich sogar in einer Telefonzelle wenden können.

Zur Testfahrt stand der zweitürige Wrangler mit Command-Trac-Allrad zur Verfügung, der Viertürer in der Rubicon-Ausführung hatte einen Roc-Trac-Allrad, in beiden Fällen klappt das hervorragend im Gelände, nehme ich mal an, hier auf der Asphaltstrecke reichte normales 2H, also einfacher Antrieb über die Hinterachse. Ansonsten gibt es ein 4H-Auto für den Bedarfsfall oder 4H-Part-Time für vollen Allrad und die 4L-Untersetzung für den Ausnahmefall im Schlamm oder Schnee, der 2,2-Liter-Vierzylinder-MultiJet-II-Diesel zeigt sich mit seinen 200 PS und seinem Drehmoment von 450 Nm als kräftig und ausdauernd und kann auch auf der Landstraße ganz schön zupacken. Dafür dreht sich in Monaco dennoch kein Mensch auf der Straße um!

MettLU
23. Oktober 2018 - 8.44

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