Elektrischer Jaguar

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RAUBZUG : Der Jaguar I-Pace jagt mit Flair, zwei Elektromotoren und einem innovativen Antriebskonzept. Marc Schonckert über spannungsgeladene Auftritte.

In der Taverne war noch Licht und unter den Bäumen standen noch einige Autos und meine Oma mit den Springerstiefeln rieb sich die Hände. „Diesen Pub wirst du mögen, einen besseren gibt es in der ganzen Grafschaft nicht.“ Das „Chequers Inn“ liegt nahe der Hauptachse von Reading nach Oxford, irgendwo versteckt auf einer einsamen Landstraße, die man nur findet, wenn man sie auch wirklich sucht. „Gut gemacht, Junge“, lobte sie beim Aussteigen. „Kümmer dich um die Pferde, ich sehe hier drin nach dem Rechten.“

Die Pferde waren leicht zu versorgen, 400 an der Zahl und keines machte auch nur den leisesten Mucks. Dass ich den Jaguar I-Pace hier aufladen könnte, bezweifelte ich, aber seit Henley-on-Thames hatten wir knappe 40 Meilen mit voller Batterie abgespult, da war noch genug für den nächsten Tag.

Als ich den Pub betrat, saß Oma schon am Kamin, ein Glas Brandy in der Hand und genoss die volle Aufmerksamkeit der Gäste. „Hier bin ich mit Archie im E-Type vorbeigekommen. Der Jaguar streikte wieder einmal und so blieben wir über Nacht, weil der RAC erst am Tag darauf herbei kam. Ich glaub, an dem Abend hatten wir die Bar bis drei Uhr morgens besetzt und Archie hatte für Queen und Vaterland gebechert, dass der 12-Zylinder des Jag neidisch wurde.“

Ich glaube, wenn heute ein alter, restaurierter E-Type einen I-Pace treffen würde, würde ihm vor Staunen die lange Motorhaube wegfliegen und er bräuchte einen Drink und der I-Pace würde wie von Geisterhand bewegt lautlos abschwirren und dann würde der E-Type einen Weinkrampf kriegen und sein Besitzer würde ihm zum Trost einen Trip nach Goodwood versprechen.

Wer von einem normalen Auto mit Verbrennungsmotor in einen Jaguar I-Pace umsteigt, sollte sich schnellstens auf grenzen-, aber lautlosen Genuss einstellen. Das ist wie unterhaltsames Fernsehen oder eine staufreie Autobahn oder David Guetta bei Stromausfall . Gleich beim ersten Pedaltritt weicht die Skepsis einer hemmungslosen Begeisterung, denn der I-Pace hat nur das Beste an Jaguar-Genen geerbt, die beim Traditionsunternehmen nach Jahren der Selbstzerstörung wieder aufgeblüht sind. Das sind: Sportlichkeit, Dynamik, Innovationsfreude und die selbstverständliche Souveränität und Lockerheit in Sachen Luxus und Design.

Entstanden auf einem weißen Blatt, bis zur Serienreife waren es nur vier Jahre, besondere Kennzeichen: ein von Grund auf neu entwickeltes Auto mit Stil und Eleganz, innovativ mit zwei E-Motoren vorne und hinten angebracht, das bedeutet Allradantrieb, aber kein Antriebsstrang, dafür 36 Batteriemodule für 432 Zellen im Boden zwischen den zwei Achsen, niedriger Gewichtsschwerpunkt, tolle Straßenlage, sportliche Fahrleistungen der Premium-Klasse. Gesamtleistung: 400 PS, Drehmoment 696 Nm aus dem Stand, Spitze 200 km/h, Verbrauch etwa 21 kWh auf 100 km, Batteriekapazität 90 kWh, Autonomie etwa 480 km, wenn weniger, dann ging’s eben schneller. Ein Jaguar-SUV in bisher unerreichter E-Perfektion. Seine Herkunft: edel. Sein Spaßfaktor: enorm!

roger wohlfart
21. Dezember 2018 - 17.50

Toll! Den bestell ich mir beim Wehnachtsmann.