Satiriker Böhmermann verklagt Merkel wegen Kritik an Erdogan-„Schmähgedicht“

Satiriker Böhmermann verklagt Merkel wegen Kritik an Erdogan-„Schmähgedicht“

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Es löste einen diplomatischen Eklat aus, das Schmähgedicht des deutschen Satirikers Jan Böhmermann gegen den türkischen Präsidenten von 2016. Die deutsche Kanzlerin bewertete es als «bewusst verletzend». Böhmermann will ihr dies jetzt gerichtlich untersagen lassen.

Der deutsche Fernsehsatiriker Jan Böhmermann hat Kanzlerin Angela Merkel wegen ihrer kritischen Einschätzung seines Schmähgedichts auf den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan verklagt. Am 16. April soll die Klage vor dem Verwaltungsgericht Berlin verhandelt werden, wie ein Sprecher des Gerichts am Dienstag bestätigte. Zuvor hatte der Tagesspiegel darüber berichtet.

Die Klage, die sich formal gegen das Kanzleramt in Berlin richte, sei zweistufig, erläuterte der Sprecher. Im Hauptantrag wolle Böhmermann der deutschen Kanzlerin untersagen lassen, öffentlich zu wiederholen, dass sein Schmähgedicht «bewusst verletzend» sei. Er hatte es am 31. März 2016 im Rahmen eines sechsminütigen Beitrags in der ZDF-Sendung «Neo Magazin Royale» vorgetragen.

Werde dieser Hauptantrag abgewiesen, wolle Böhmermann in einem Hilfsantrag feststellen lassen, dass die von Regierungssprecher Steffen Seibert vorgetragene Einschätzung Merkels rechtswidrig gewesen sei, erklärte der Sprecher weiter.

Nach Einschätzung des Gerichtssprechers wird bereits am 16. April ein Urteil gefällt. Die Kanzlerin werde nicht persönlich vor Gericht erscheinen, sondern durch ihren Rechtsanwalt Peter Raue vertreten werden.

Böhmermann hatte mit dem satirischen Gedicht «Schmähkritik» einen diplomatischen Eklat im Verhältnis Deutschlands zur Türkei ausgelöst. Merkel nannte das Gedicht damals «bewusst verletzend», wie Seibert nach einem Telefonat der Kanzlerin mit dem türkischen Ministerpräsidenten Ahmet Davutoglu berichtete.

Später bezeichnete die Kanzlerin diese Aussage als «Fehler». Mit dieser Äußerung sei der Eindruck entstanden, dass hier ihre persönliche Bewertung etwas zähle, erklärte sie. 2017 drohte Böhmermann laut einem Medienbericht Merkel mit einer Klage.

Erdogan selbst hatte Böhmermann wegen Beleidigung verklagt. Das Landgericht Hamburg gab der Klage teilweise statt. Böhmermann darf «ehrverletzende» Verse des Gedichts gegen Erdogan nicht wiederholen. Der türkische Präsident hatte den Beitrag komplett verbieten lassen wollen. Böhmermann will das Urteil anfechten.

Laird Glenmore
4. April 2019 - 10.25

@luc jung Mutti Merkel soll in Rente gehen. Sie will wahrscheinlich solange an der Macht bleiben wie Elisabeth II, wer einmal mit goldenen Löffelchen vom goldenen Tellerchen gegessen hat, der hat PATTEX an der Kleidung. Zum Kommentar von Jan Böhmermann kann ich nur sagen wenn erwachsene Menschen wie Erdogan, die Menschenrechte mit Füssen treten so eine Kritik nicht vertragen dann sind sie keine diplomatischen Politiker sondern einfach nur macht geile Diktatoren, die nur durch Unterdrückung der Bevölkerung mit Militärgewalt leben können und so jemand will in die Europäische Union, lachhaft.

Zahlen
3. April 2019 - 18.44

Ich find's gut. Die Exekutive (Mutti) hat sich nicht in die Justiz einzumischen.

luc jung
3. April 2019 - 10.24

Mutti Merkel soll in Rente gehen.