Im April hat sie ihr erstes Soloalbum «Sainte-Victoire» veröffentlicht und im Sommer stand sie auf den Bühnen zahlreicher Festivals im französischsprachigen Raum. Nun beehrt sie als Solokünstlerin zum ersten Mal Luxemburg: die 26-jährige Sängerin und Musikerin Clara Luciani.
Sie habe nicht den Eindruck, eine Erfolgsstory zu erleben, verriet sie kürzlich dem Musikmagazin Les Inrockuptibles. Dabei hat sie in den letzten Monaten in Frankreich doch ziemlich eingeschlagen. Das liegt zum einen an ihrem exzellenten Debütalbum «Sainte-Victoire», zum anderen aber auch an ihrer Ausstrahlung und Bühnenpräsenz bei Liveauftritten.
Es ist in der Tat schwer, sich dem Charme dieser jungen Künstlerin zu entziehen. Fotografen schwärmen von ihrer Fotogenität und knipsen bei ihren Gigs wie wild drauflos. Zugute kommt der Französin dabei natürlich auch, dass sie bereits solide Bühnenerfahrung gesammelt und an mehreren musikalischen Projekten teilgenommen hat. 2013 stieg sie bei den französischen Basken La Femme aus Biarritz ein, deren Stil am ehesten dem Cold- oder Electro-Wave zuzuordnen ist.
Mit dieser Formation war sie 2014 auch auf dem «Food for your Senses» in Bissen zu Gast, womit die Veranstalter dieses charmanten Indie-Festivals, das 2019 wohl zum letzten Mal stattfinden wird, wie so oft eine aufregende Neuentdeckung zu verpflichten wussten.
2017 kam es zu einer Zusammenarbeit mit Benjamin Biolay, einem der Protagonisten der Nouvelle Vague des französischen Chansons, der sie als Support Act mit auf Tournee nahm. Zu dieser Zeit nahm sie auch ihre erste EP mit dem Titel «Monstre d’Amour» auf. Ihre eigene Musik ist im weitesten Sinne Discopop und erinnert zum Teil sehr stark an «Les Rita Mitsouko».
Luciani hat ein ähnliches Timbre in der Stimme wie Catherine Ringer und auch der Sound erinnert an einigen Stellen an die Hits des großen Avantgarde-Pop-Duos. Hinzu kommen im Live-Programm einige originelle frankophone Coverversionen wie z.B. von Lana del Reys «Blue Jeans» oder gar «The Bay» der Briten Metronomy sowie eine Prise Feminismus um das Lied «La Grenade» herum und fertig ist eine Art Gesamtkunstwerk. Und wenn sie mit ihren 1,82 Metern so da oben auf der Bühne steht, muss ich an den Song «Long Tall Cool One» denken, obwohl der von einem völlig anderen Thema handelt. Die einzige Gemeinsamkeit ist wohl die, dass die kleine Clara fast auf den Tag genau ein Jahr alt wurde, als Bruce Hornsbys Album im Juli 1993 erschien.
Sie müssen angemeldet sein um kommentieren zu können