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Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art in Rindschleiden lockt 1.500 Besucher an

Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art in Rindschleiden lockt 1.500 Besucher an

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Einmal im Jahr ist richtig was los in Rindschleiden, der kleinsten Ortschaft des Landes, unweit von Grevels gelegen. Am Samstag war es wieder so weit.

Mit Fotos von Julien Garroy

Bekannt ist Rindschleiden (auf Luxemburgisch «Randschelt») in erster Linie durch seine Kirche. Diese stammt Überlieferungen zufolge aus dem 10. Jahrhundert und wurde im 16. Jahrhundert dem Heiligen Willibrord geweiht. Sehenswert sind neben der Kirche auch die Fresken, die aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts stammen. Der kleine Ort gehört zur 1.100 Einwohner zählenden Gemeinde Wahl. Rindschleiden ist und war das, was man gemeinhin als Wallfahrtsort bezeichnet. Pilger und Besucher aus dem In- und Ausland kommen nahezu das ganze Jahr dort vorbei.

In puncto Sehenswürdigkeiten hat Rindschleiden neben der Kirche, in der am Samstag der Chor «Voice Emotion» ein Konzert gab, die sogenannte Thillenvogtei zu bieten. «Das Museum gibt Einblick in das ländliche Leben aus längst vergangenen Tagen», wie Bürgermeisterin Christiane Thommes-Bach erzählte. Seit Oktober schwingt die 56-Jährige in Wahl das Zepter.

Ein einziger Einwohner

Ihre lokalpolitische Karriere ist denn auch eng mit dem Weihnachtsmarkt verwoben. Dieser wurde nun bereits zum siebten Mal in dem kesselförmigen Tal veranstaltet. «Mein Vorgänger Marco Assa legte einst großen Wert auf die Kulturkommission. In einer unserer Sitzungen wurde damals die Idee geboren, einen Weihnachtsmarkt der etwas anderen Art zu organisieren», so Christiane Thommes-Bach, die von Anfang an mit dabei war. Daneben wurde auch die «Aktiounsschmëtt» gegründet. Die Mitglieder dieser Vereinigung haben sich zum Ziel gesetzt, gemeinsam mit den Gemeindeverantwortlichen die kulturellen Aktivitäten innerhalb der Gemeinde zu fördern. Christiane Thommes-Bach erinnert sich: «Zu sechst organisierten wir 2011 den ersten Weihnachtsmarkt und wurden damals bereits überlaufen.»

Am Samstag war dies nicht anders. Trotz der widrigen Witterungsbedingungen kamen rund 1.500 Besucher. Es war demnach richtig etwas los vor der Haustür von Marco Ney, dem einzigen Einwohner von Rindschleiden. Auch der frischgebackene Chamber-Präsident Fernand Etgen hatte sich unter die Gäste gemischt.

An 30 Verkaufsständen wurden Klein- und Handwerkskunst, Antiquitäten sowie reichlich kulinarische Spezialitäten feilgeboten. Sechs Vereine, u.a. der Fußballverein aus Grevels, die lokalen Feuerwehren, der Musikverein sowie eine NGO trugen zu dem Erfolg des Marktes bei und sind ganz nebenbei der lebendige Beweis dafür, dass das Ehrenamt hier noch intakt ist. «Es ist der kleinste Weihnachtsmarkt in dem kleinsten Ort des Landes. Und darauf sind wir richtig stolz», sagte Christiane Thommes-Bach.