Umstrittener Verkauf von VW-Vorserienfahrzeugen: Nur ein Neuwagen ging nach Luxemburg

Umstrittener Verkauf von VW-Vorserienfahrzeugen: Nur ein Neuwagen ging nach Luxemburg

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Der deutsche Autokonzern VW hat zwischen 2006 und 2018 weltweit 6.700 Autos
in „unklarem Bauzustand“ verkauft. Nach Luxemburg gelangte – als Neuwagen – davon nur eines.

VW muss weltweit mindestens 6.700 Autos zurückrufen. Der Grund klingt spektakulär: Laut Spiegel Online handelt es sich um Vorserienfahrzeuge, die „ungeprüft an ahnungslose Kunden in aller Welt verkauft“ wurden. „Die Käufer ließ der Konzern jahrelang in dem Glauben herumfahren, ihr Wagen komme aus der normalen Serie, geprüft auf alle Funktionen, fehlerfrei“, schreibt die deutsche Nachrichtenseite. Dabei handele es sich um Autos, mit denen eigentlich die Fertigungsstraßen vor dem Serienstart geprüft werden sollten oder die Journalisten zu Vorabtest überlassen worden seien.

Tatsächlich hat der deutsche Autokonzern im November eine Rückkaufaktion gestartet. In Schreiben an betroffene VW-Kunden heißt es: „Wir haben festgestellt, dass Fahrzeuge verkauft wurden, bei denen der Bauzustand möglicherweise nicht dem Serienstand entsprochen hat.“ Zum Ausschluss „eventueller Schäden“ wolle man das Fahrzeug zurückkaufen.

In Luxemburg wurde lediglich ein Neuwagen verkauft, der von der Rückkaufaktion betroffen ist. Das erklärte eine Sprecherin von VW-Importeur Losch. Wie viele Vorserien-VW im Großherzogtum herumfahren, die als Gebrauchtwagen aus anderen Ländern gekommen sind, ist unklar. Betroffen sind laut VW Fahrzeuge der Modellreihen Up, e-up, Polo, Golf, e-Golf, Golf Plus, Golf Cabrio, Golf Variant, Sportsvan, Scirocco, Eos, Touran, Tiguan, Sharan, Volkswagen CC, Passat, Passat Variant, US-Passat, Phaeton und Touareg.

Nicht freigegebene Prototypen

VW-Sprecher Andreas Brozat erklärte gegenüber dem Tageblatt: „Die 6.700 Fahrzeuge sind nicht alle brennende Fackeln oder haben ein Sicherheitsproblem.“ Einige hätten lediglich eine bessere Ausstattung. Die Rückkauf-Aktion sei erforderlich, weil möglicherweise „Fahrzeuge aus der laufenden Serienfertigung, zu Versuchs- und Erprobungszwecken, mit noch nicht freigegebenen Prototypenteilen umgerüstet“ wurden. Zudem seien möglicherweise Autos verkauft worden, die mit nicht freigegebenen Komponenten ausgerüstet worden waren.

Das Problem steckt in dem Wort „möglicherweise“. Denn VW weiß nicht, welche Teile oder Ausstattungsmerkmale in welchem der Wagen stecken. „Der Mangel liegt an der Dokumentation“, sagte Brozat. „Aus juristischen Gründen müsse man die Autos zurückkaufen.“ Die Fahrzeuge könnten bis zur Reparatur weiterhin genutzt werden. Aber: „Es kann jedoch nicht ausgeschlossen werden, dass an den betroffenen Fahrzeugen eventuell auch Einschränkungen an den Sicherheitssystemen auftreten können“, so Brozat. Die Autos seien jedoch seit 2006 auf den Straßen unterwegs und es habe keinen kritischen Vorfall gegeben. Wenn es markante Mängel gegeben habe, wäre dies „mit ziemlicher Sicherheit“ bei Inspektionen oder Reparaturen herausgekommen.

VW habe den Händlern das Mandat erteilt, Rückkäufe abzuwickeln. „Wir favorisieren eine Lösung im Sinne des Kunden“, sagte Brozat. Das könnte nicht billig werden. Der deutsche Anwalt Christian Genzow meinte im Handelsblatt, dass VW mit seinem ungekennzeichneten Verkauf von Vorserienfahrzeugen den Tatbestand der „arglistigen Täuschung“ erfülle. Er fügte hinzu, dass VW den Kunden den kompletten Kaufpreis für die Autos erstatten müsse – auch wenn das Fahrzeug genutzt wurde.

 

Mattek
14. Dezember 2018 - 15.12

@Poznönö Denk bitte etwas nach! Danke!

Poznönö
12. Dezember 2018 - 21.00

Wann wird dieser Betrugs-Konzern endlich zerschlagen ????