Statistische und reale Armut in Luxemburg: Parlamentarier sind sich einig, dass etwas getan werden muss

Statistische und reale Armut in Luxemburg: Parlamentarier sind sich einig, dass etwas getan werden muss
Symbolfoto: Pixabay

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Eine Veröffentlichung der europäischen Statistikbehörde hat vor wenigen Tagen für Aufsehen gesorgt. Aus den Zahlen ging hervor, dass in Luxemburg 20 Prozent der erwerbstätigen 18- bis 24-Jährigen armutsgefährdet sind. Am Donnerstag wurde im Parlament darüber debattiert. Die Abgeordneten waren sich einig, dass das Thema von den parlamentarischen Kommissionen aufgegriffen werden muss.

Die Abgeordnete Djuna Bernard („déi gréng“) ging auf die Lage junger Menschen ein. Sie sprach nicht nur über junge Arbeitnehmer, sondern auch über junge Geflüchtete, die plötzlich erwachsen sein müssen, sowie junge Menschen, die nicht immer freiwillig noch bei ihren Eltern wohnen. Statec hatte zuletzt die Zahlen relativiert – die Behörde führte etwa das hohe Medianeinkommen in Luxemburg an, auf dessen Grundlage das Armutsrisiko bemessen wird. Carole Hartmann (DP) fügte hinzu, dass nur 200 Jugendliche befragt wurden. Es ginge aber nicht darum, die Ergebnisse zu relativieren, sondern dafür zu sorgen, dass die Jugend eine Perspektive hat, ohne in Armut abzurutschen.

Für Marc Spautz (CSV) liegt ein Problem bei der Situation am Wohnungsmarkt mit steigenden Preisen. Spautz machte Vorschläge, um die Lage der Jugendlichen zu verbessern, darunter die Berufsausbildung aufzuwerten und Schulabbrecher besser aufzufangen. Der CSV-Politiker unterstrich zudem die Bedeutung des unbefristeten Arbeitsvertrages (CDI) und die Probleme, vor denen Arbeitnehmer aufgrund ihrer kurzfristigen Verträge stehen (Wohnungssuche, Kredite). Auch brauche Luxemburg endlich ein Praktikagesetz. Dieses befindet sich auf dem Instanzenweg.

«Auch vom Reichtum sprechen»

Marc Baum („déi Lénk“) brachte die Zahlen von Eurostat mit einer Studie der grünen Fraktion im Europaparlament in Verbindung. Diese hatte gezeigt, dass multinationale Unternehmen in Luxemburg nur 2 Prozent Steuern zahlen. Baum sprach von einer Momentaufnahme der sozialen und ökonomischen Situation in Luxemburg. „Wer von Armut spricht, muss auch von Reichtum sprechen“, sagte Baum. Er machte einige Baustellen aus: prekäre Arbeitsverhältnisse, Praktika beim Berufseinstieg, verstärkte Einstellung von Jugendlichen mittels kurzfristigem Vertrag. Mehrere Abgeordnete sprachen an, dass junge Menschen unter 25 nicht vom „Revis“ profitieren könnten. Hier sei noch viel zu tun, meinte Baum. Das Parlament müsste sich in seinen Kommissionen im Detail mit diesem Thema beschäftigen.

Das Problem der Armut sei eng mit der Wohnungsbauproblematik verflochten, sagte auch Arbeitsminister Dan Kersch. Die Ungerechtigkeit beginne bereits bei der Vergabe von Immobilienkrediten. Zuletzt sei auch dank der Anstrengungen der Regierung die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen stark gesunken, erklärte er weiter.

„Wenn es einer Person nicht gut geht, ist das eine Person zu viel“, sagte Familienministerin Corinne Cahen. Sie unterstrich die zahlreichen Anstrengungen des Bildungsministeriums, das viel unternehme, um junge Menschen zu unterstützen. Nach Angaben der Ministerin habe Luxemburg den niedrigsten Anteil von „NEETs“ in der EU. Dabei handelt es sich um junge Menschen, die weder zur Schule gehen noch arbeiten.

Laird Glenmore
5. Februar 2019 - 12.53

RICHTIG, was die Eltern nicht gelernt haben können sie nicht an ihre Kinder weitergeben.

roger wohlfart
4. Februar 2019 - 14.24

Richteg lëtzebuergesch w. e. g.@ näischt fir ongutt!

abc
4. Februar 2019 - 10.57

Absoluter Schwachsinn, für 120DM konnten Sie sich, vor dem 15. August 1971, 2 Unzen Gold kaufen. Für 1000€ gibt es Heute nicht mal mehr eine Unze. In Sachen Geld sind die Menschen alle falsch erzogen.

Laird Glenmore
3. Februar 2019 - 22.00

Dir hutt keng Ahnung wéi hart et hautesdaags as! Ich drei Söhne großgezogen die jetzt zwischen 43 und 48 Jahre alt sind und alle einen guten Job haben dank der Erziehung durch mich und meiner Ex - Frau, des weiteren alle im Lycee premier gemacht also erzählen sie mir nicht ich hätte keine Ahnung.

Dingo
3. Februar 2019 - 20.43

Bild Iech jo nemmen net zevill op ären Uni-Ofschloss an, ech hat schon Schreftstecker vun Universitärenn viirleien, déi an engem Niveau vefaasst waren, datt se an der Zäit emol keen Passage-Examen gepackt hätten. An bei der deemoleger Wirtschaftslag kruuten mer net vum Staat alles vir an hannen erageblosen. An dat Haischen vun enger Paie gouw durch Spuren an eegenem Mukelschmalz opgeriit, an dann koumen eben Vakanzen an Luxuskutschen un allerleschter Plaatz. Mir hunn eben net probéiert mat den décken Honn pissen ze goen ouni emol d'Been ann d'Luut ze kréien.

Brachkinneg
3. Februar 2019 - 18.21

@E.Goist Wéi kann "tëschend" dem Letzebuerger Patronat eng Compétitioun laafen ? Daat as esou eng Brach wie wann Dir géift schreiwen: Tëschend dem Lëtzeburger Wäin leeft vill Waasser an der Musel.

Richteg lëtzeburgesch w.e.g.
3. Februar 2019 - 18.14

@Eddes. Näischt fir ongut, awer "déi" (Al) schreiwt séch "déi" an nët dèe, méiglech och, soss kréie mer vill Gehéimers, an nët: Gejèemers

Yosh
3. Februar 2019 - 13.59

Ja genee, Babyboomer a gutt profitéiert vun der gudder Wirtschaftslag. Deemols krut een nach ouni Uni-Ofschloss eng gutt Paie, en Haischen mat 1 Paie.... Dir hutt keng Ahnung wéi hart et hautesdaags as!

E. Goist
3. Februar 2019 - 12.16

Tescht dem Letzebuerger Patronat do leeft eng Competitioun wie dei meescht Ferrarien oder Ähnliches an der Garage stoen huet. Do kann dannn net mei vill rescht bleiwen fir d´ Personal.

Laird Glenmore
3. Februar 2019 - 11.53

Den Pingelechen Merci, ich versuche immer objektiv zu denken, 1951 geboren und wenn man will ein 68 er der auch schon viel mitgemacht hat, aber nie den Boden unter den Füßen verloren hat, jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Man hat mir sehr früh beigebracht das das Leben wie ein roter Faden ist dem man folgen sollte man kann sich mal links oder rechts davon sich bewegen sollte aber nie vom rechten Pfad abkommen und sich vor allen Dingen nicht von anderen negativ beeinflussen lassen. Man ist schnell die Karriereleiter heraufgeklettert aber je höher man kommt desto tiefer fällt man. Nochmals merci und schönes Wochenende

Den Pingelechen
3. Februar 2019 - 10.46

@Laird Glenmore Hi,ech hun schun dax vun éech Commentairen geliés,dir trefft praktesch emmer den Nol op den Kapp,dat gefällt mir.Sou ass et och wéi dir sot,vill Leit gin net schaffen well sie kéng Loscht hun fir ze schaffen,net all Mensch ass dofir ze kritiséieren well sie net schaffen,wann ech bedenken dass ech all moies um 4.00 Auer muss opstohen fir méng Bréidercher ze verdéngen,kann éen schun mol rosen gin an anescht denken iwer déi Leit déi guer net un Arbecht interesséiert sin.Mée esou tickt nun mol eis Gesellschaft,Gott sei Dank gin et nach Leit déi hirer Pflicht nokommen Laird Glenmore,an wéi gesot,ech gesin,dass dir emmer versicht déi richteg Wiérder ze fannen fir éng Situatioun ze erkennen wéi se ass,an dat mecht mir emmer Spaass är Commentairen hei ze liésen.Schéinen Bonjour nach ! ;-)

Eddes
2. Februar 2019 - 18.24

Här Wohlfahrt,der hutt et op de Punkt bruecht,spuren ass gutt fir dèe Al,awer net fir dèe verwinnten Generatioun,si wellen direkt alles hunn,a wa mèiglech ouni sech mitt ze machen,si sollen ophalen mat dem Gejèemers,

roger wohlfart
2. Februar 2019 - 15.02

Genee do läit d'Kromm an der Heck. Déi meescht Jugendlech sinn haut vill ze vill verwinnt, si sinn nët geléiert ginn op eppes ze verzichten. Ët muss alles direkt a gläichzäiteg sinn, ze deier fir de Portmonni well " haut de gamme ". Spueren ass nët méi in, well e Prêt ass villl méi einfach an ët geet och méi séier. De Prinzip vu fréier " sech der Decken no strecken " war gudd zur Bop an der Bom hierer Zäit. Awer déi si wuel gutt domat gefuer, och wann ët nët ëmmer liicht war. An deemols huet keen vu Jugendarmut geschwat. Deene meeschte vun eis ass nët gudd gang, awer och nët schlecht. Mir hunn eis mat deem zefridde ginn, wat mir haten. Sou einfach war dat.

Net mei normal
2. Februar 2019 - 12.38

Wann een no 6 Joer Uni de Mindestloun verdingt da leeft eppes ellen schief. Ech schwätzen hei den vun Schoulofbriecher! An dann nach mussen en héigen Studentenprêt zereck bezuelen!

Bob
2. Februar 2019 - 7.24

@luc jung. Sie hun einfach ze vill Suen ! Vu wegen "neue Armut"

luc jung
1. Februar 2019 - 14.15

En Auto muss et direkt sinn, wann meiglech een decken Auto. Eng Vakanz muss et och sinn, wann meiglech mindestens eng pro Joer. Eraus goen muss et och sinn, an net nemmen e Mol an der Woch. Schwetzt mir net vun Armut vun Jugendlechen. Bei ganz ville Jugendlechen geet Rechnung net mei op an vum Emgang mat Suen schwetzen mer emol net.

de Pensionär
1. Februar 2019 - 13.52

Richtig ! Bei uns zuhause galt immer das Prinzip:Streckt euch der Decke nach ! D.h.: gebt nicht mehr aus, wie ihr habt! Das gilt heute nicht mehr in Zeiten von Kreditkarten.Was früher bunte Kataloge waren, ist heute das Internet. (Die Abrechnung kommt immer später). Das täuscht einen fiktiven, nicht vorhandenen Reichtum vor. Irgendwann erdrückt einen die Schuldenlast, Mahnungen kommen, dann Gerichtsurteile und schließlich kommt der Gerichtsvollzieher pfänden. Dann werden die magischen Register gezogen:Das Auto gehört der Schwiegermutter, der Fernseher der Oma, die Playstation dem Onkel (gefälschte Rechnungen werden flugs vorgelegt usw). Und dann wird Privatinsolvenz beantragt, ein Buchstabe im Namen geändert (sonst bekommt man nichts mehr) und die ganze Litanei beginnt von vorne. Man macht es dem arbeitsscheuen Pöbel ja zu einfach.

Laird Glenmore
1. Februar 2019 - 11.13

Absoluter Schwachsinn, als ich jung war haben wir in der Lehre DM 50,00 dann DM 70,00 und zum Schluß DM 120,00, verdient und wir haben auch überlebt und gelernt mit Geld umzugehen, heute bekommen die Stagieren € 1000,-- und wissen nicht mehr den Wert des Geldes zu schätzen weil sie in Sachen Geld falsch erzogen sind. Zur Armut kann ich nur sagen wenn ich morgens durch Esch/Alzette laufe und schon um 8,30 H auf dem Gemeindeplatz die Besoffenen sehe die Sozialhilfe empfangen und keine Lust haben zu arbeiten weil sie vom Staat gut versorgt werden, und auch noch Fußgänger anpöbeln und Betteln damit sie noch mehr saufen können dann könnte ich kotzen. OK, es gibt auch Menschen die unverschuldet in eine solche Situation gekommen sind, aber der groß teil ist einfach arbeitsscheu und denkt warum soll ich arbeiten wenn ich genug vom Staat bekomme.

Jacques
1. Februar 2019 - 7.56

Und der geldgeile Staat unternimmt nichts, um etwas gegen die herbeigeredete Armut zu unternehmen ! S. Akzisenerhöhungen (ohne Gegenleistung) nur mit dem Versteck hinter EU-Vorgaben. In Wirklichkeit geht es nur darum, dass verschieden Minister (die meisten mit Einkommenkumul) ohne Hemmungen in das Fass ohne Boden greifen können um ihre Weltreisen zu finanzieren (Brüssel, New York, Davos,London, Paris usw.). Aber solange jeder (ab 3 Jahren) das neueste i-phone und mehrere Plasma-TV hat, ist diese Statistik(wieder einmal) mit Vorsicht zu geniessen ! (Angeblich W. Churchill): Trau keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.Die Welt ist wieder einmal gerettet. Inzwischen gibt es über eine Milliarde Autos,Limit nach oben offen.