Schlechte Luft kostet 300 Menschen in Luxemburg pro Jahr das Leben

Schlechte Luft kostet 300 Menschen in Luxemburg pro Jahr das Leben

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Luft ist zu einem Politikum geworden. Auch wenn sie eine der wenigen Ressourcen der Welt ist, die nicht kapitalisiert werden kann, ist sie Gegenstand heftiger Auseinandersetzungen. Um ihren Zustand wird debattiert, um ihre Reinheit gerungen. Was mit den Debatten um den Klimawandel begann, ist spätestens seit der Aufdeckung des Dieselskandals 2015 zur gesellschaftspolitischen Frage geworden: Ist unsere Luft noch rein?

Tatsächlich hat sich die Luftqualität in den vergangenen Jahren im Vergleich zu den Jahrzehnten zuvor verbessert: Die Werte für Schwefeldioxid und Feinstaub sind deutlich rückläufig. Noch in den 1990er-Jahren lagen die städtischen PM10-Konzentrationen im Jahresmittel bei bis zu 50 Mikrogramm pro Kubikmeter, heute sind es weniger als 25 Mikrogramm.

Dennoch gibt es statistisch gesehen jährlich 300 Tote in Luxemburg wegen schlechter Luftqualität. 240 wegen Feinstaubs (PM10 und PM2,5) 50 wegen Stickoxiden (NO2) und 10 wegen Ozon. Der größte Verantwortliche: das Auto. Zwischen 50 und 60 Prozent der Luftverschmutzung sollen durch den Straßenverkehr verursacht werden. So jedenfalls aktuelle Zahlen des Luftqualitätsberichts der Europäischen Union von 2018.

Neue ICCT-Studie

Doch nicht jeder traut diesen statistischen Zahlen. In Deutschland sind die Grenzwerte stark in die Kritik geraten, nachdem mehr als 100 Lungenärzte in einer viel beachteten Stellungnahme behauptet hatten, sie hätten in ihren Praxen noch nie Todesfälle erlebt, die auf Feinstaub oder Stickoxide zurückzuführen seien. Sind die Toten durch Luftverschmutzung nun also nur das Produkt der Fantasie einiger Umweltaktivisten?
Diese Frage stellte auch der ADR-Abgeordnete Fernand Kartheiser sinngemäß an die Regierung.

Die Antwort: Die Sache ist komplex. Die Zahlen werden auf Basis von Schätzungen ermittelt. Konkrete Todesursachen mit Referenz auf Luftverschmutzung gebe es nicht, so die Regierung. Gerade das haben Kritiker jedoch beanstandet. Manche Lungenärzte glauben, dass es nicht genügend Beweise für eine Verbindung von Luftverschmutzung und Todesfällen gäbe. Denn Grenzwerte seien keine Naturkonstanten, sondern das Ergebnis eines politischen Entscheidungsprozesses. Allerdings beruht dieser auf möglichst vielen, mit wissenschaftlichen Methoden belegbaren Fakten.

Es gibt eine Vielzahl sogenannter epidemiologischer Studien, in denen der Zusammenhang nachgewiesen wird. Und die aktuellen Grenzwerte sind so angesetzt, um auch empfindliche Bevölkerungsgruppen wie Kranke und Kinder zu schützen. Forscher des ICCT (International Council on Clean Transportation) präsentierten vergangene Woche zudem eine neue Studie, in der sie von jährlich etwa 3,4 Millionen Menschen sprachen, die frühzeitig an allgemeiner Luftverschmutzung sterben. Laut ICCT, dessen Untersuchungen den Abgasskandal bei Volkswagen enthüllten, sind es vor allem Städte, in denen es besonders viele Tote durch verkehrsbedingte Luftverschmutzung gibt.

Pol
7. März 2019 - 10.27

In einer Untersuchung wurde der Lebenszeitverlust durch Atemwegs- und Herzerkrankungen von Menschen, die im ländlichen Raum leben und von Menschen, die verkehrsnah wohnen, errechnet. Bei dieser Korrelation kamen Unterschiede in der Lebenszeit von weniger als 10 Stunden heraus. Dem NOx wurde dann unzulässigerweise Ursächlichkeit zugeschrieben. Mit unzulässigen mathematischen Methoden wurde dann auf 6000 Todesfälle in. Deutschland geschlossen. Die 300 Tote in Luxemburg kamen wohl ähnlich zustande. Der Mensch ist in seiner Wohnung weitaus höheren NOx-Konzentrationen ausgesetzt als sie draussen im Verkehr gemessen werden (Gasthermen, Kerzen, Gasherde) . Meine Großeltern wohnten in den 60er Jahren neben der Sinteranlage der ARBED in Düdelingen. Es war unmöglich, die Wäsche zum Trocknen draussen auf die Leine zu hängen, weil sie nach kürzester Zeit rot-braun war. Trotzdem ist die Oma 96 Jahre alt geworden. Es ist so langsam an der Zeit, dass die grünen Verbotsparteien in ganz Europa von den Wählern in die Schranken verwiesen werden. Was bezwecken sie eigentlich ? Die Abschaffung des individuellen Menschen und seine Integration in ein Kollektiv, so dass er besser überwacht werden kann ? Also fangen wir erst mal mit der Abschaffung des Individualverkehrs an.

GuyT
6. März 2019 - 7.39

Es besteht eine Korrelation in den Studien aber die ist nicht gleichzusetzten mit den Studien. Die Behauptung, es gäbe jährlich 300 Tote in Luxemburg wegen schlechter Luftqualität ist kein Faktum und sollte auch nicht so weiterpropagiert werden. Wo liegt der Denkfehler: Wer an stark befahren Strassen wohnt gehört oftmals zu anderen Risikogruppen: prekäre Lebenssituation, Lärmstress, ... Zudem sind in der Arbeitswelt (8H pro Tag) viel höhere Expositionen anscheinend kein Problem. Natürlich ist Luftqualität eien wichtige Sache, wer aber wie jetzt eine bestimmet Technik zum ideologischen Sündenbock macht macht sich es sich zu einfach. Benziner entwicklen im übrigen auch Feinstaub, und zwar von noch kleinerer Partikelgröße. Leider ist hierzu nach keine Forschung betrieben worden hinsichtlich der Schädlichkeit fèr den Menschen.

Albert H. Kamm
4. März 2019 - 19.57

Meine Idee: Jedes Auto zum Staubsauger machen! Warum das Auto verteufeln, wenn es zum Segen gemacht werden kann? Ganz egal welche Antriebstechnik unter der Haube steckt, wir müssen lernen, das Automobil (egal ob PKW, Transporter, LKW, Omnibus, Straßen- oder S-Bahn) als GANZES zu sehen. Derzeit wird die Mobilität nur zum Transport von Menschen und Waren genutzt. Wenn wir es noch zur Reinigung der (Atem)Luft nutzen, dann gibt die Mobilität einen richtig guten Sinn für uns ALLE. Ich hoffe, dass die verantwortlichen Politiker in der EU und die Automobilhersteller bald soweit sind und beschließen, dass alle Autos zu Staubsauger mit "einem kleinen Kasten mit großer Wirkung" werden. Übrigens: Es funktioniert schon, muss nur noch beschlossen werden!!!

Mephisto
4. März 2019 - 14.11

Für das was einem auf der Welt am liebsten ist, ist man bereit zu sterben ! Und das ist bei vielen Luxemburgern nun mal sein Auto. Am liebsten stark motorisiert, schwer, wenn möglich teuer damit Verwandte, Bekannte und Nachbarn neidisch werden. Und damit er schön rasen kann sollen alle Strassenbäume weg , alle Radars weg , keine Alkoholkontrollen stattfinden. Das ist die Welt die so mancher sich wünscht; traurig aber wahr. Man braucht nur die Kommentare zu lesen .Und so mancher fährt dementsprechend.

Jemp
4. März 2019 - 14.11

Dir kennt iech op de Kapp stellen a mat den Zéiwe wackelen, awer et keeft trotzdem keen en deieren Elektroauto, mat dem ee glat näischt kann ufänken.

O.J.
4. März 2019 - 11.53

Was für ein Quatsch ... Vielleicht sind ein paar Menschen 2 Minuten früher gestorben, aber gestorben wären sie so oder so. Hier versucht man doch nur krampfhaft die Elektoautos zu verkaufen. Man sollte doch mal lieber die Bäume am Strassenrand entfernen - denn die sind tatsächlich lebensgefährlich.

Lulux
4. März 2019 - 11.45

Wie passt das denn zusammen mit dem Fakt dass die Menschen immer älter werden, was ja gerne herangezogen wird um das Renteneintrittsalter zu verlängern! Bitte, in diesem Zusammenhang, einmal definieren was "frühzeitig" heisst, ist das 1 Minute, 1 Stunde, 1 Tag, ein Jahr oder!

@T.
4. März 2019 - 10.20

Hören Sie doch auf Werbung für die Grünen zu machen! Wer zahlt die Renten und Pensionen wenn alle Ü100 werden. Hier geht es nur um eine Daseinsberechtigung für eine Partei. Bald müssen die Menschen bis 80 Arbeiten um die Renten und die Pflege zu finanzieren. Und finden Sie mal Luxemburg auf dem Globus, als ob wir die Welt retten. Das einige was dabei raus kommt ist Arbeitsplatz vernichtung.

Jacques Zeyen
4. März 2019 - 9.03

Ernährung ist auch tödlich.Denn jeder der sich bisher ernährt hat ist gestorben. Die Partikelhysterie wird durch Statistiken bunt untermalt obwohl diese doch auch erweisen müssten,dass die Zahl der Bürger und deren Autos,sowie deren Wohnungen (Heizung) gestiegen ist und in Ballungszentren eben auf Kosten der Reinheit geht. Messungen an Verkehrknotenpunkten(Inseln und Ampeln) auf 2 Metern Höhe ergeben natürlich katastrophale Ergebnisse.Aber wer wohnt da schon. Wenn alle Luxemburger bald E-mobil sind,dann wird sich alles bessern.Bis auf Maschinen und LKW's gibt's dann keine Sünder mehr. Wer erinnert sich noch daran als man morgens seinen Namen auf die Autohaube schreiben konnte weil dort Feinstaub aus den Hochöfen abgelagert war. Also bitte einen modernen Diesel nicht verteufeln,er ist effizienter als ein Benziner.

knujhel
4. März 2019 - 9.01

Alt nees eng iwwerflësseg "Bidons"-Etud déi op "Schätzunge" berout an net op Fakten. Et därf een dobäi net vergiessen, dass ICCT eng Ëmweltlobby ass a keng onofhängeg wëssenschaftlech Institutioun. Fir mat Fakten ze schaffen missten d'Ursache vun ALL den Doudesfäll iwwer Autopsie festgestallt ginn. A wee géif dat bezuelen? Et ass méi einfach ze schätzen an iergendeppes an d'Welt ze setzen fir de Leit Angscht ze maan. Dat mëcht eng objektiv Diskussioun onméiglech.

aber sicher
4. März 2019 - 8.46

a wivill vun deenen 300 waren dann Fëmmerten?

Nichtraucher
4. März 2019 - 7.55

Dazu kommen noch einmal ca 1.000 Tote pro Jahr durch rauchen.