Mindestlohn in Luxemburg steigt weiter – und bleibt doch nahe an der Armutsgrenze

Mindestlohn in Luxemburg steigt weiter – und bleibt doch nahe an der Armutsgrenze

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In Luxemburg ist soeben der Mindestlohn angehoben worden. Er ist mit 2.071,10 Euro zwar einer der höchsten weltweit – allerdings liegt er immer noch sehr nahe an der Armutsgrenze.

Luxemburg und Australien sind zwei Länder, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sonne und Strände auf der einen Seite des Globus, Luxemburg auf der anderen.
Eine wichtige Gemeinsamkeit gibt es allerdings doch. Beide Länder verfügen über einen besonders hohen Mindestlohn: die beiden höchsten der Welt. Welcher der beiden Staaten den höchsten Mindestlohn hat, hängt vom Wechselkurs der beiden Währungen ab.
Der luxemburgische Mindestlohn ist pünktlich zum 1. Januar auf 2.071,10 Euro pro Monat für nicht-qualifizierte Arbeitnehmer gestiegen. Der qualifizierte Mindestlohn liegt dabei immer ein Fünftel darüber.

Wechselkurs erschwert den Vergleich

Der nationale Mindestlohn in Down Under liegt derzeit bei 18,93 australischen Dollar pro Stunde bzw. 719,20 für eine Arbeitswoche von 38 Stunden.

Laut der «Inspection du travail et des mines» (ITM) beträgt der stündliche Mindestlohn in Luxemburg – nach der Erhöhung gestern – 11,9717 Euro. Die Wechselkursschwankungen zwischen Euro und australischem Dollar erschweren allerdings den Vergleich.
Bei dem derzeitigen Wechselkurs läge der luxemburgische Mindestlohn bei 19,67 australischen Dollar pro Stunde und wäre damit höher als der offizielle Mindestlohn in Down Under.

Jetzt ist jedoch nicht nur der Mindestlohn in Luxemburg gestiegen. Auch die deutschen Mindestlohnempfänger erhalten ab diesem Monat mehr Geld: 9,19 Euro die Stunde, was eine Steigerung von 35 Cent darstellt.

Tatsächlich ist der Mindestlohn in der Europäischen Union keine Randerscheinung mehr. Die meisten Länder haben einen solchen.

Auch wenn Luxemburg hier in absoluten Zahlen den höchsten Wert vorweist: Eine Analyse des deutschen Auslandsfunks «Deutsche Welle» wirft einen Schatten auf die Zahl. Der Sender hat alle europäischen Mindestlöhne mit der Armutsgrenze und dem Median-Einkommen des jeweiligen Landes verglichen.

Das Ergebnis: Nur in fünf Staaten liegt der Mindestlohn näher am Median-Einkommen als an der Armutsgrenze. Dabei handelt es sich um die Niederlande, das Vereinigte Königreich, Portugal, Griechenland und Rumänien. In Luxemburg sowie in Deutschland liegt der Mindestlohn um Haaresbreite über der Armutsgrenze (die Daten können auf github.com/dw-data/minimum-wage eingesehen werden).

Erhöhung gefordert

Die jetzige Mindestlohnerhöhung reicht vielen Gewerkschaftlern nicht aus. Der OGBL fordert seit Monaten eine substanzielle Erhöhung von zehn Prozent.

Im Dezember hatte Gewerkschaftspräsident André Roeltgen gemeint, die geplante Mindestlohnerhöhung entspreche «dem Preis einer Pizza mit Getränk», was längst nicht ausreiche.

 

DanV
4. Januar 2019 - 12.18

@ Laird Glenmore Alles ist relativ: Erst mal müssen die "gierigen" Immobilienbesitzer ihre hohen Schulden, die sie durch den Bau oder den Kauf einer Immobile haben, irgendwie tilgen, und das geht nur durch entsprechende Mieten. Und dann: falls Sie eine Immobilie haben, würden Sie sie dann zu 500 Euro vermieten, wenn Sie 1000 dafür bekommen könnten?

Laird Glenmore
3. Januar 2019 - 11.18

Das Problem ist ja nicht die minimale Anhebung der Renten des Revis oder des Mindestlohns sondern das im gleichen Atemzug auch die Preise in Cafés oder anderen Institutionen angehoben werden, so das die Sozialhilfeempfänger, Rentner und Angestellte aber nicht mehr im Portemonnaie haben, dann die hohen Mieten die unsere Luxemburger ins Ausland vertreiben damit die gierigen Immobilienbesitzer weiterhin ihre Objekte an Zahlungskräftige Ausländer verscherbeln oder vermieten können, der Ausverkauf Luxemburgs ist nicht nur auf Unternehmen sondern auch auf die eigene Bevölkerung projiziert. Es ist traurig das unsere Landsleute das noch erleben müssen und was macht die Regierung nichts, sie geht mit guten Beispiel voran. In diesem Sinne ein frohes neues Jahr, ein kritischer und besorgter Bürger.

3km/h-Raser
2. Januar 2019 - 18.36

100€ ass awer net näischt, Pingelchen. Dofir kann een sech direkt 2x blëtze loossen.

Jek Hyde
2. Januar 2019 - 11.03

Dir schéint een ze sin deen ëppes kënnt! An dât nirwend dem C.d.l.r. Alles Gudds fir 2019

Den Pingelechen
2. Januar 2019 - 8.35

Fir éenegermooßen gudd ze liérwen hätt den Mindestlouhn missten op 2500 € gehuewen gin,alles anescht ass éen Witz ! Déi minimal Unhiéwung vun desen 100 € pro Mount wärt vill Familien mat Kanner absolut net weider bréngen....