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Merscher Familienunternehmen „Hoffmann frères“ wird 100 Jahre alt

Merscher Familienunternehmen „Hoffmann frères“ wird 100 Jahre alt
Die vier Gebrüder Hoffmann (zweite Reihe) übernahmen 1928 das Sägewerk in Mersch und legten so den Grundstein für das Familienunternehmen.

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Dieser Tage wurde das 100-jährige Bestehen des Familienunternehmens «Hoffmann frères Mersch» (HfM) so richtig gefeiert. Am Wochenende erhielten über 100 Ehrengäste, unter ihnen auch Premierminister Xavier Bettel, Einsicht in die Firmengeschichte. Doch auch die Kunden hatten und haben weiter allen Grund zum Feiern.

«Hoffmann frères, une affaire de famille», so steht es heute geschrieben. Und das hat auch seine guten Gründe. Die Geschichte dieses rein luxemburgischen Unternehmens beginnt im Jahre 1918, als es die vier Gebrüder Nicolas, Bernard, Alphonse und Jos Hoffmann von einem landwirtschaftlichen Anwesen in Hunsdorf nach Mersch zog. Sie bekamen dort die Möglichkeit, ein bestehendes Sägewerk im Kern der Ortschaft zu übernehmen. Da dieses Sägewerk an den Ufern der Eisch und der Alzette lag, hatten die Vorbesitzer ein Wasserrad installiert, mit dem sie eine Turbine antrieben, die Strom für die Maschinen der Sägerei produzierte. Im Laufe der Zeit gaben die Gebrüder Hoffmann auch Strom an ihre direkten Nachbarn ab und als im Jahre 1928 die Elektrifizierung auf dem Vormarsch war, wurde «Hoffmann Frères» offizieller Stromlieferant für die Ortschaft Mersch.

Über lange Jahre hinweg lief das Sägewerk auf Hochtouren, dazu kam noch die eigene Herstellung von Parkett. Zu einem gewissen Moment fiel aber die Entscheidung, die eigene Produktion einzustellen und als Händler weiter zu bestehen, dies sowohl im Holz- als auch im Strombereich. Ab dann kaufte «Hoffmann frères» seine Waren bei Produzenten zum Weiterverkauf in seinen Hallen in Mersch ein und die stets zunehmende Anfrage für Strom brachte es mit sich, dass man sich an das Netz der damaligen Cegedel anschloss.

Machen wir nun einen großen Sprung in die Gegenwart. Der Verkauf von Strom macht heute zwei Drittel des Umsatzes von HfM aus. Das Unternehmen liefert rund 200 Millionen kWh Strom an mehr als 5.000 Kunden in Luxemburg, darunter viele Klein- und Mittelbetriebe. Zu diesem Zweck wurde die Abteilung Electris gegründet, die sich im Laufe der Zeit einen guten Namen in diesem Sektor gemacht hat. Das Unternehmen kauft seinen grünen Strom an der Strombörse in Leipzig ein und leitet ihn über das bestehende Netz weiter an seine Kunden. Es sei an dieser Stelle auch erwähnt, dass Electris Gründungspartner des Chargy-Netzes ist, das über das ganze Land hinweg Ladestationen für Elektrofahrzeuge errichtet.

Vierte Generation

Mit Pete Hoffmann hält heute die bereits vierte Generation der Familie die Zügel des Unternehmens in der Hand. In einem Gespräch, das wir dieser Tage mit dem 46-Jährigen führten, machte er keinen Hehl daraus, dass HfM und Electris keineswegs auf dem heutigen Punkt stehen bleiben. «Kurzfristig, und zwar bereits ab dem 1. Januar nächsten Jahres, wird Electris auch Gaslieferant sein. Alle nötigen Verträge sind unterschrieben und so bin ich sehr zuversichtlich, dass wir wie geplant an den Start gehen können.»

Doch damit nicht genug. Es wird weiter an die Zukunft gedacht. Zusammen mit der Firma Soler plant HfM/Electris mittelfristig einen Windpark auf den Koppen rund um Mersch. Bis Ende 2020 sollen voraussichtlich sechs Windräder ihren Betrieb aufnehmen und um die 31 GWh Strom herstellen. «Wir haben aber noch einige Hürden zu meistern. So stoßen wir im Moment zum Beispiel auf Widerstand bei einigen Bürgern aus dem benachbarten Schoos (Gemeinde Fischbach), die Unannehmlichkeiten durch die Windräder befürchten.»
Pete Hoffmann übernahm die Leitung von HfM/Electris im Jahr 2007 von seinem Vater. Damals beschäftigte man 25 Mitarbeiter. Diese Zahl ist bis heute auf 70 angestiegen.

Neubau vor fünf Jahren

Im Laufe der Jahre hat sich «Hoffmann frères Mersch» zu einem überaus modernen, über die Grenzen hinaus bestbekannten Unternehmen gemausert. HfM ist der Spezialist schlechthin, wenn es um Innen- und Außentüren aus Holz, um Parkett und andere Bodenbeläge oder auch um Bauholz geht.

Der vor fünf Jahren fertiggestellte Neubau auf Nummer 25 der rue Grande-Duchesse Charlotte in Mersch bietet u.a. eine Ausstellungsfläche von rund 480 Quadratmeter an, wo der Kunde eine weitreichende Palette der oben erwähnten Produkte besichtigen kann.

Do it yourself

Dazu kommt heute noch ein großes Angebot an Holzterrassen, Kinderspielgeräten, Sichtschutzelementen und Umzäunungen für den Garten. Und wer Holz sagt, denkt natürlich auch an die Nachbehandlung dieses natürlichen Baustoffes. So kann der Kunde bei HfM auch Lacke, Lasuren usw. kaufen. «Bei alledem sollte der Kunde wissen, dass fachmännische Beratung bei uns nicht nur ein Schlagwort ist, sondern tatsächlich stattfindet. Unser Personal steht nicht nur dem professionellen Kunden mit Rat und Tat zur Seite, sondern berät auch den ’Do-it-yourself-Kunden‘ bis ins letzte Detail. Darauf bin ich äußerst stolz», so Pete Hoffmann abschließend.


Zur Person: Pete Hoffmann

Im Jahre 2007 übernahm mit Pete Hoffmann die vierte Generation dieser Familie die Leitung des Unternehmens. Er ist in Luxemburg-Stadt geboren, lebte einige Jahre in Beggen, wohnt aber seit geraumer Zeit in Arlon (B). Der 46-Jährige ist Vater von zwei Kindern.