Luxemburgs Schweinepest-Krisenplan: Exportsstopp gibt es nicht

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Auch wenn die Diskussionen in Bascharage zum Zaun gegen die Afrikanische Schweinepest noch nicht abgeschlossen sind: Luxemburgs Regierung sagt, dass sie gut gerüstet ist, sollte die Tierseuche ausbrechen. Das legt zumindest die Antwort des Landwirtschafts- und Umweltministeriums von Freitag auf die Anfrage der CSV-Deputierten Martine Hansen nahe.

Schon am 7. März, also weit vor der „Zaundebatte“, hatte sie grundlegende Fragen zum Problem gestellt. Die Antwort ließ mehr als einen Monat auf sich warten – „delai dépassé“. Ihre Frage, ob es Zäune und andere ausreichende „Abschreckungsmaßnahmen“ gegen die Tierseuche gibt, hatte da schon den CSV-Bürgermeister aus Bascharage, Michel Wolter, erreicht.

Wie nun bekannt ist, gibt es einen Zaun, dessen Verlauf entlang der belgischen Grenze aber noch nicht endgültig abgesegnet ist. Die Autobahnen A 4 und A 6 seien ebenfalls abgesichert und gegebenenfalls können die „clôtures“ auf andere Verkehrstraßen ausgeweitet werden.

Ein Krisenplan existiert ebenfalls, wie die beiden Minister versichern, und die Schweinhalter und -züchter sind informiert. Laut „Administration des services techniques de l’agriculture“ (ASTA) umfasst die einheimische Schweinepopulation 95.000 Tiere (Stand: 2017), davon sind 5.400 Zuchtsauen. Die Zucht von Sauen findet vorwiegend auf der Anlage „Kuelbecherhaff“ statt.

Einen Exportstopp von Schweinefleisch, danach hatte die Deputierte ebenfalls gefragt, gibt es nicht. Falls die Krankheit bei Wildschweinen auftritt, wird der Transport von lebenden Hausschweinen eingeschränkt, nicht aber das Schlachten von Hausschweinen.

Kein Exportstopp für Schweinefleisch

Schweinefleisch kann dagegen weiter exportiert werden, heißt es in der Antwort. Der Landwirtschaftsminister sei dabei, mit den Nachbarländern zu verhandeln, um weiterhin lebende Schweine zum Schlachten exportieren zu können. Auf die Frage nach einer „prime d’abattage“ für alle Wildschweine, die in der überwachten Zone gefunden bzw. erschossen werden, heißt es aus den Ministerien: Die Regierung sei dabei, über eine „indemnité sanitaire“ in der „zone blanche“ nachzudenken. Das geschehe, um den zusätzlichen Aufwand für den Transport des Fleisches zu Laboranalysen für Wildschweine abzudecken.

Für den Fall des Worst-Case-Szenarios, wenn die Krankheit auf Luxemburger Hausschweine übergegriffen hat, kann auf „Vor-Ort-Erfahrungen“ der hiesigen Förster und Tiermediziner zurückgegriffen werden, teilen die Ministerien mit. Sie haben diese unter den reellen Bedingungen in Belgien bereits gemacht.

Jacques Zeyen
22. April 2019 - 9.59

Wie wär's wenn ihr die Zuchthöfe doppelt einzäunen würdet.Das spart Draht.