Klimastreik-Organisatoren werfen Piratenpartei „Missbrauch“ ihrer Bewegung vor

Klimastreik-Organisatoren werfen Piratenpartei „Missbrauch“ ihrer Bewegung vor

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Die Organisatoren des Klimastreiks in Luxemburg sind sauer. Sie hatten die Parteien aufgefordert, sich beim Streik zurückzuhalten. Die Piraten hätten sich nicht daran gehalten. 

«Wir hatten die Parteien gebeten, sich zurückzuhalten», schreiben die Organisatoren des Klimastreiks «Youth For Climate Luxembourg» auf Facebook. «Unser Wunsch wurde mit Füßen getreten.» Nach dem Marsch vom Glacis zum Knuedler gingen Teilnehmer auf die Bühne und hielten kurze Reden. Auch Christian Welter ergriff das Wort. «Greta hat deutlich gemacht, dass die Menschen handeln müssen, als würde ihr Leben auf dem Spiel stehen», sagte er. Das Problem: Welter ist Piraten-Mitglied und Kandidat für die EU-Wahlen. Was die Klimastreik-Organisatoren allerdings noch wütender macht, ist, dass die Piraten ein Video von Welters Rede auf Facebook stellten. Mit Parteilogo. «Das war kein privater, sondern ein parteipolitischer Auftritt», kritisiert «Youth For Climate Luxembourg».

Auch das Video von Sven Clement stört die Organisatoren. Der Piraten-Gründer und Abgeordnete hatte sich am Freitagabend in einem Video bei den Teilnehmern des Streiks bedankt. «Ihr zeigt uns, wie es geht, und wir haben eure Nachricht gehört», sagt Clement in dem Video. «Dieser Streik hat sich gegen alle Parteien gerichtet, die in unseren Augen nicht genug unternehmen», sagt «Youth For Climate Luxembourg». Die Piraten seien bisher nicht gerade mit einer visionären Klimapolitik aufgefallen. «Wenn euch das Thema als Partei am Herzen liegt, dann macht Druck im Parlament, aber missbraucht nicht die Bewegung der Schüler.»

Die Piraten reagierten unter der Nachricht der Organisatoren: «Uns war nicht bewusst, dass ihr euch daran stört, wenn eine Partei wie die Piraten euch unterstützen will.» Als neue Partei gehe man neue Wege und dazu gehöre auch, auf die Schüler zu hören. Die Piraten boten den Schülern an, «all eure Forderungen» mit ins Parlament zu nehmen. Das ließen die Klimastreik-Organisatoren nicht gelten. Die Partei hätte sich stärker mit ihrer Bewegung beschäftigen müssen, so der Vorwurf. «Auf den Zug aufspringen, wenn die Bewegung Erfolg hat, ist keine Unterstützung.» Die Organisatoren forderten die Piraten auf, die betreffenden Videos zu löschen.

Am Freitag waren Hunderttausende Schüler weltweit dem Aufruf der Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg gefolgt und hatten für einen besseren Klimaschutz gestreikt. In Luxemburg nahmen Tausende Schüler an der Demo teil. Während die Polizei von 7.500 Teilnehmern sprach, gingen die Organisatoren von 15.000 aus.

Kasius
18. März 2019 - 18.27

Dovun ofgesinn dass den Move vum Mouvement ecologique gannert deem allem steet ass dat schon baal traureg. Emmerhinn sinn datt quasi fundamentalistesch Gringer. Dei verdroen halt net dass een sech un hirt Gebidd traut en sie selwer et vergies hunn.

GuyT
18. März 2019 - 18.10

Natürlich werden die Schüler missbraucht. Jeder springt auf den Zug auf von dem die Jugendliche selbst nicht wissen wohin er sie führt.

chris
18. März 2019 - 14.54

Die Kritik finde ich etwas übertrieben und schade, dass es nicht gelingt gemeinsam für ein so wichtiges Thema zu kämpfen. Allerdings verstehe ich die Vorbehalte der Schüler gegen Parteien gut. Schließlich sind die Parteien mitverantwortlich für die jetzige Situation. Die Piraten allerdings sind selbst parlamentarische Underdogs, die als Kleinpartei hart darum kämpfen müssen, wirklich etwas zu verändern

jang_eli
18. März 2019 - 14.52

déi Piraten si dach op all Zuch gesprong fir doraus Stëmmen ze sammelen. Endlech kréien si ët mol riicht an d'Gesiicht gesot. Bravo !

luc jung
18. März 2019 - 13.45

Bei dem Piratenkasperltheater ist nichts verwunderlich.

Buttler vum dingscht
17. März 2019 - 18.09

jo DU hues recht.

Jacques Zeyen
17. März 2019 - 16.23

Dafür heißen die ja auch Piraten. Die kapern jedes Schiff das Gewinn bringt. Aber mal ohne Ernst,was sind denn die machbaren Vorschläge der Streikenden. Sofort alles abschalten,zu Fuss gehen,kein Fleisch mehr essen usw.? Ihr Google-User wisst doch wieviel Strom die GoogleZentralen fressen. Da langen Windräder und Solarzellen nicht,schon gar nicht wenn Millionen E-Autos an der Dose hängen. Letztendlich sind wir wieder bei der Überbevölkerung unseres Planeten.Und dieser Zug ist weg,da hätte man schon vor 40 Jahren gegensteuern müssen. Oder wollt ihr den "Drittländern" den Fortschritt verwehren den sie anstreben? Alles nicht so einfach wie mir scheint.

Kevin Reitz
17. März 2019 - 15.52

Wenn die Abgeordneten der Partei selbst nur Fotos posten oder lustige parlamentarische Fragen stellen, muss man sich die Partei halt mit fremden Federn schmücken. Und die neue Parteiführung (übrigens gleichzeitig EU Spitzen Team) schweigt……