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Kanalarbeiten im Viertel „Wobrécken“: Bagger werden weiter den Ton angeben

Kanalarbeiten im Viertel „Wobrécken“: Bagger werden weiter den Ton angeben

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Diese Woche haben umfangreiche Straßenarbeiten im Escher Stadtteil „Wobrécken“ begonnen. Aus diesem Grund ist der Boulevard Grande-Duchesse Charlotte noch bis einschließlich Karfreitag, den 19. April weiträumig in Richtung rue de Belvaux und pénétrante de Lankelz gesperrt.

In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurden am 22. Februar eine ganze Reihe Bäume im Viertel „Wobrécken“ gefällt, die dem geplanten Bau einer neuen Grundschule, einer „Maison relais“ und einem Sportplatz weichen mussten. Dies wurde von vielen Anrainern kritisiert. Sie empörten sich darüber, dass hiermit ein grünes Kleinod, in dem sich die Menschen gerne aufhielten und das die Landschaft prägte, verschwand. Dies habe einen negativen Einfluss auf die Lebensqualität der Einwohner.

Doch vor allem echauffierten sich die Anrainer darüber, dass man sie im Vorfeld nicht ausreichend informiert hatte. Tagelang war die Rodung der Bäume das Gesprächsthema Nummer eins an den Stammtischen in der Minettemetropole und in den sozialen Netzwerken.

Umleitung durch die Luxemburger Straße

Diesmal klappte es in Sachen Kommunikation wesentlich besser: Bereits letzte Woche informierte die Gemeinde Esch darüber, dass sich seit Montag wieder etwas in dem Viertel tut. Wer gegenwärtig entlang der Avenue Grande-Duchesse Charlotte flaniert, wird unschwer feststellen, dass eine der Hauptverkehrsachsen gesperrt ist. Hier bahnen sich jetzt zwei riesige Gräben ihren Weg quer durch die Straße.

Deutlich belastender ist dies indes für die unzähligen Autofahrer, die täglich nach Esch pendeln. Sie müssen jetzt einer Umleitung über die Luxemburger Straße folgen, um ins Stadtzentrum zu gelangen.

Wegen Arbeiten am Abwasserkollektor ist auch die pénétrante de Lankelz gesperrt. Deshalb ist die Zufahrt vom Boulevard Aloyse Meyer über den Boulevard Pierre Dupong zur A4 nicht möglich. Dort werden ebenfalls Arbeiten am Leitungsnetz auf dem Standort der ehemaligen „Gréng Schoul“ für den Bau des Pflegeheims Elysis, dessen Grundsteinlegung in Kürze stattfinden soll, durchgeführt.

Dazu Sascha Seil vom „Service relations presse et communication“ der Stadt Esch: „Diese Umbauarbeiten sind unausweichlich. Wir verlegen in den nächsten Tagen die letzten Rohre, um das Viertel ‹Wobrécken› mitsamt seiner neuen Architektur in unser Abwassersystem einzugliedern.“

„Wo gehobelt wird, fallen nun mal Späne“

Die neue Grundschule mit integrierter „Maison relais“ soll in zweieinhalb Jahren 360 Schülern Platz bieten und rund 20 Millionen Euro kosten. In Esch herrscht nämlich ein akuter Mangel an Schulraum.

Das neue „Wobrécken“ soll einen Mehrwert für alle darstellen, so die Verantwortlichen. Letztendlich stellt sich in dem Zusammenhang die Frage, wie es in den nächsten Monaten um die Lebensqualität der Anrainer stehen wird. Man mag sich kaum ausdenken, was im Falle eines abrupten Baustopps, bedingt durch einen plötzlichen Bankrott einer der beteiligten Unternehmen oder einer Verlängerung der Straßensperrung, geschehen würde.

Fakt ist, dass Bagger und Lärm in Zukunft das Landschaftsbild von „Wobrécken“ bestimmen werden. „Wo gehobelt wird, fallen nun einmal Späne. Man kann es einfach nicht jedem recht machen“, hatte Bürgermeister Georges Mischo (CSV) in einem Tageblatt-Interview ein paar Tage nach der umstrittenen Baumfällaktion gesagt. „Wobrécken“ sei ein „projet phare“, nicht nur für dieses Stadtviertel an sich, sondern für die gesamte Minettemetropole. Mal sehen, wie die Reaktionen diesmal ausfallen.
MM/Lg

de Weltverbesserer
15. April 2019 - 10.13

Ja, ja, in Luxemburg Stadt und landesweit wird gebaggert auf Teufel komm raus. Wer heutzutage einen Bagger sein eigen nennt, für den ist gesorgt, zumindest für lange Zeit. Wer hätte das je gedacht, dass das Baggern sich noch zu einem so lukrativen Geschäft entwickeln würde?