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Kampagne der Stadt Esch sorgt für Aufregung: Der „Drecksak“ ist wieder da

Kampagne der Stadt Esch sorgt für Aufregung: Der „Drecksak“ ist wieder da

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Eine neue dreisprachige Kampagne der Stadt Esch sorgte in den vergangenen Tagen für viel Gesprächsstoff. Auf den Plakaten, die an mehreren Orten in Esch aufgehängt wurden, heißt es: «Sief keen Drecksak. Du bass wat’s du mëss». Und auf Französisch: «Ne sois pas une ordure. Tes actions reflètent ce que tu es».

Wir nehmen an, dass es sich um eine Anti-Littering-Kampagne handelt, auch wenn sie bewusst zweideutig gehalten ist. Denn beim «Drecksak» handelt es sich primär um eine schmutzige Person. Im übertragenen Sinne bezeichnet der Begriff aber einen Betrüger, der seine Mitmenschen wissentlich hintergeht. Die Frage ist, wen die Stadt Esch mit diesen Plakaten erreichen will und was sie damit bezweckt.

In den sozialen Netzwerken sind die Meinungen zu der Kampagne, die von einer privaten Kommunikationsagentur im Auftrag der Gemeinde ausgearbeitet wurde, jedenfalls geteilt. Während die einen der Ansicht sind, dass eine Gemeinde, die Anstand und Manieren von ihren Bürgern verlangt, mit gutem Beispiel vorangehen und ungeschliffene Ausdrücke wie «Drecksak» in ihrer Kommunikation vermeiden sollte, begrüßen die anderen die deutliche Sprache, die die «Vun der Long op d’Zong»-Mentalität der Escher widerspiegele.

Was sind die wichtigen Themen?

Würden wir es nicht besser wissen, hätten wir gedacht, die Stadt Esch befasse sich in ihrer Kampagne nicht mit weggeworfenen Bierflaschen, Hundekot-Tüten oder Zigarettenfiltern, sondern mit den eigentlich wichtigen Themen in der Minettemetropole. Wir hätten gedacht, der «Drecksak», dem im alltäglichen Sprachgebrauch noch gerne das verstärkende Adjektiv «houeren» vorgesetzt wird, sei der Spekulant, der die Immobilienpreise bewusst in die Höhe treibt und dazu beiträgt, dass Wohnungen und Geschäftsräume im Stadtzentrum leer stehen. Oder der Kredithai, der den Menschen Geld für diese unbezahlbaren Immobilien leiht und sie mit hohen Zinsen an den Rand des Ruins bringt. Oder der sogenannte «Arbeitgeber», der seinen Angestellten nur den Mindestlohn zahlt, mit dem sie sich keine ordentliche Wohnung leisten können. Oder der Politiker, der dies alles zulässt und unterstützt.

Aber so weit wollen wir jetzt nicht gehen. Es gibt nur wenig, was die Menschen mehr auf die Palme treibt als unsachgemäß entsorgter Müll oder Hundekot. Infrage kommt vielleicht höchstens noch die unangekündigte Abholzung von Prachtbäumen entlang einer viel befahrenen Staatsstraße zum Bau einer neuen Schule. Wer das veranlasst hat, war bestimmt auch ein «Drecksak».

roger wohlfart
11. März 2019 - 13.34

Nët nëmmen Esch huet dëse Problem. Kuckt emol wat fir en Dreck sech iweerall lanscht de Stroosse usammelt!

objektiv
8. März 2019 - 10.59

Fierwaat huet grad Esch ee grousse Problem mat Dreck? Et ass tatsächlech eng knaschtesch Staat.

roger wohlfart
8. März 2019 - 9.10

" Du bass wat's du mëss ! " oder " Du bass wat's du méchs !" ? Virwat nët einfach de Slogan " Hal deng Stad propper ! " oder " Och däin Dreck gehéiert an d'Poubelle ! " ? Dreck kënt een eventuell och duerch Offall ersetzen. Ët muss ee jo nët onbedingt provozéieren, dat bewierkt héchstens de Géigendeel vun deem wat ee bewierke wëll.

Hubertus
7. März 2019 - 18.17

Wenn ich mir verschiedene Ecken in Esch so ansehe dann frage ich mich WER hier der Drecksack ist !

Nomi
7. März 2019 - 15.49

All Meiglechkeet fir d'Propretei't ze verbesseren ass gutt so'u laang wei' se funktionei'ert !