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Hinter den Kulissen – So trainieren die Fußballer des CS Fola Esch

Hinter den Kulissen – So trainieren die Fußballer des CS Fola Esch

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Die erste Mannschaft von Fola Esch überwintert auf dem zweiten Platz der BGL-Ligue. Am letzten Spieltag der Hinrunde gewährte das Führungsteam der ersten Mannschaft Sponsoren und Ehrengästen einen Einblick in ihre Arbeitsmethoden und erlaubte ebenfalls einen Blick auf die Räumlichkeiten auf dem Escher Galgenberg, die üblicherweise für Besucher im Verborgenen bleiben.

Der Fußballverein Fola, das sind heute 25 Mannschaften, 41 Trainer, drei Übungsleiter und drei Torwarttrainer. Eine Veteranenmannschaft gibt es aus Mangel an freien Spielfeldern nicht.

Die Bedingungen zum Erhalt einer UEFA-Lizenz sind klar definiert und verlangen eine ausführliche Dokumentation der Jugendarbeit, der Philosophie und Zielsetzung des Klubs. Im Kinder- und Jugendbereich sind demnach die technische, taktische, physische und psychische Ausbildung und die Entwicklung der Persönlichkeit festgelegt. Die Fola möchte langfristig im europäischen Fußball Fuß fassen. Eine Hürde ist die rezente Anforderung der UEFA, sämtliche Spieler – im Falle der Fola sind es 500 – jährlich ausführlich medizinisch zu untersuchen, inklusive Elektrokardiogramm. Kosten, die für einen sozial ausgerichteten Verein kaum zu tragen sind.

80 Kinder und Jugendliche bei den Trainingseinheiten

Soziale Verantwortung übernehmen bedeutet bei der Fola, jedem Kind und Jugendlichen die Möglichkeit zu geben, im Verein Fußball zu spielen. Die Ausbildung verläuft je nach Alterskategorie unterschiedlich und es ist klar definiert, welche Fähigkeit in welchem Alter besonders wichtig ist und welche weniger. Im Schnitt nehmen 80 Kinder und Jugendliche an einer Trainingseinheit teil, eine logistische Herausforderung.

Die Informatik hat beim Verwalten der Spielerdaten seit einiger Zeit Einzug erhalten, so kann jeder Trainer auf diese Daten zurückgreifen und erhält Auskunft über Alter, Vereinszugehörigkeit, aber auch Statistiken zu Spieleinsätzen, Toren und Verwarnungen. Wie die Ausbildung obliegt auch das Fitnesstraining einem genauen Zeitplan. Tests ermöglichen es, die Entwicklung jedes Spielers zu verfolgen und das Training gezielt anzupassen, um die gewünschte Verbesserung zu erlangen. Technische Hilfsmittel, wie Lichtschranken, helfen, bei Lauftests genaue Daten zu liefern.

Beeindruckend ist, wie individuell Trainingsprogramme hier angepasst werden. Ausdauertraining steht auch während der bevorstehenden Weihnachtsferien bei der ersten Mannschaft auf dem Programm. Jeder hat sein individuelles Programm, kontrolliert wird mittels Sportuhr.

Innovative Wege bei den Sportärzten

Die medizinische Abteilung der Fola kümmert sich indessen um die Gesundheit der Spieler, ist in der Diagnose und vor allem beim Vorbeugen von Verletzungen tätig und geht dabei innovative Wege. Der Verein verfügt über ein eigenes Ultraschallgerät, das eine schnelle Diagnose und gegebenenfalls eine optimale Regeneration erlaubt. Im Falle einer Verletzung während eines Spiels kann direkt mit der Bank kommuniziert werden, um eine eventuelle Auswechslung äußerst zeitnah einleiten zu können. Das A und O eines Teams ist die multidisziplinäre und kollegiale Zusammenarbeit.

Besonders interessiert waren alle Anwesenden am Vortrag von Cheftrainer Jeff Strasser, der von seiner Arbeit mit der ersten Mannschaft berichtete. Der größte Unterschied zu den Akteuren des Vereins, die in der Ausbildung tätig sind, ist wohl, dass es bei der ersten Mannschaft vorrangig um Resultate geht. Trainiert werden die einzelnen Spielphasen und die auf jeden Gegner abgestimmte taktische Ausrichtung. Ein Spiel in der BGL Ligue stellt eine hohe Belastung für jeden Spieler dar, in der darauffolgenden Woche wechseln sich deshalb Trainingseinheiten von unterschiedlicher Intensität ab, um den Spielern die nötige Erholung zu gestatten. Um seinen Spielern die Taktik des Gegners zu visualisieren, greift Jeff Strasser auf die Videoanalyse zurück.

Im Anschluss an die Vorträge bot sich den Teilnehmern dieses Events die Gelegenheit, den Umkleideraum, den Fitnessraum, die physiotherapeutische Einrichtung sowie den Trainingsplatz (mit den gleichen Abmessungen wie das eigentliche Spielfeld) zu besichtigen.