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Herberge für Kunst und Kultur – „Bridderhaus“ soll Puzzlestück für Esch 2022 werden

Herberge für Kunst und Kultur – „Bridderhaus“ soll Puzzlestück für Esch 2022 werden

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Am Donnerstag erhielten die Gemeindeverantwortlichen offiziell die Schlüssel für das Gebäude, das vor rund 140 Jahren als erstes Krankenhaus der Stadt Esch diente. Das «Bridderhaus», wie es im Volksmund genannt wird, soll eine ähnliche Rolle spielen wie beispielsweise der Creative Hub 1535° in Differdingen und obendrein ein Puzzlestück von Esch 2022 werden. Nach eingehender Renovierung.

Wir schreiben das Jahr 1878. Esch und die Minetteregion fangen dank der Industrialisierung an zu boomen. Die Bevölkerung wächst. Zeitgleich steigt auch der Bedarf an sozialen Einrichtungen. Aus diesem Grund beschließen die Verantwortlichen der Stiftung Norbert Metz, ein Hospital in der rue Léon Metz zu errichten. Zwei Geistliche der «Barmherzigen Brüder» werden mit der Leitung des Krankenhauses beauftragt. Daher auch die Bezeichnung «Bridderhaus». Sinn und Zweck ist es, kranken und bei Unfällen verletzten Arbeitern eine adäquate medizinische Betreuung zu bieten.

In den 1920er-Jahren verfügt das Krankenhaus über 42 Betten sowie eine sehr moderne Ausstattung mit Operationssaal, Solarium sowie Mechano-Therapiesaal. Nach der Eröffnung der Clinique Sainte-Marie im Jahr 1930 wird das «Bridderhaus» zum Pflegeheim umfunktioniert. 1963 schenkt die Arbed der Stadt Esch das Gebäude und es geht in den Besitz des Staats über. Seitdem die «Barmherzigen Brüder» das Haus aufgegeben haben, ist es mal Tagesstätte für ältere Mitbürger, mal beherbergt es Büroräume von «Hëllef Doheem».

Abriss scheint beschlossen

Es stellt sich die Frage nach seiner zukünftigen Bestimmung. Unter der LSAP/»déi gréng»Koalition scheint der Abriss beschlossene Sache zu sein, obwohl sich Schöffe Martin Kox für den Erhalt einsetzt. Dann kommt Stillstand in das Dossier. Vor etwas mehr als sechs Monaten wird das «Bridderhaus» als «Monument national» eingestuft.

Gestern nun wurde die Stadt Esch wieder Eigentümer, als Finanzminister Pierre Gramegna (DP) die Schlüssel aushändigte. Eine neue Bestimmung gibt es auch schon: Herberge für Kunst, Künstler und Kultur. Auch mit Hinblick auf Esch2022.