Guy Van Hulle über die Segen des Barfußwanderns

Guy Van Hulle über die Segen des Barfußwanderns

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Ein paar Unentwegte haben sich am Samstagmorgen getroffen, um barfuß zu wandern. Mit von der Partie war auch Guy Van Hulle, der das Ganze auf die Beine gestellt hatte.

Tageblatt: Wie kamen Sie auf die Idee, eine solche Wanderung zu organisieren?
Guy Van Hulle: «Je n’ai pas de pétrole, j’ai des idées», bin ich geneigt zu sagen (lacht). Spaß beiseite. Manchmal fehlt es in meinen Augen ganz einfach an Ideen. Und es muss beileibe nicht immer ein großes Event sein. Mir geht es stets auch darum, die Stadt Esch mit meinen Ideen zu beleben und aufzuwerten.

Ihnen wird nachgesagt, dass Sie oft etwas schrille Ideen im Kopf haben. Ist das so?
Und ob. Ich habe ja auch diese Ski-Langlauf-Events in Ehleringen und in Zolver organisiert. Am Anfang hat man mich deshalb ein wenig belächelt. Im Nachhinein fand diese Idee dann sogar Nachahmer. Ich denke, so falsch kann diese Aktion also nicht gewesen sein. Zumal sie reichlich Anklang fand. Stolz bin ich auch darauf, dass ich bereits Ende der 80er bzw. Anfang der 90er MTB-Touren über Stock und Stein, um es mal so zu formulieren, organisiert habe. Das waren geführte Touren und es ging so weit, dass ich mir von den Verantwortlichen der «Administration des eaux et foréts» eine Genehmigung habe geben lassen, die es uns erlaubte, durch die Wälder zu fahren. Heute ist MTB-Fahren ja richtig Trend geworden.

Zurück zum Barfuß-Wandern. Wie war die Resonanz?
Wir waren insgesamt ein Dutzend Teilnehmer. Ich hatte reichlich Genugtuung. Ich gebe aber gerne zu, dass der Zeitpunkt nicht mehr so günstig war. Es war doch arg frisch. Dennoch: Es ging darum, auf der rund 10 km langen Strecke den Boden und seine Beschaffenheit zu erleben. Herrlich waren der Rasen auf dem Jeunesse-Trainingsplatz und das Gehen über den mit Laub bedeckten Boden. Ich möchte in dem Zusammenhang den Verantwortlichen des CIGL Esch mit auf den Weg geben, doch mal über einen sogenannten «parcours sensoriel» nachzudenken. Es wäre doch toll, wenn Esch in Zukunft über eine solche Rundstrecke verfügen würde.

Was haben Sie unterwegs festgestellt?
Dass die Beschaffenheit des Bodens alles andere als ideal war. Es gibt in meinen Augen im «Ellergronn» bereits zu viele Eingriffe in die Natur und zu wenig naturbelassene Wege und Pfade. Das ist richtig schade. Alles muss «clean» sein. Dann können wir gleich nach Remich fahren und eine Wanderung auf der Esplanade machen. Es kann also gut sein, dass die nächste Barfuß-Wanderung in Schifflingen stattfindet. Dort gibt es noch die authentische «terre rouge».

Was löst das Barfuß-Wandern eigentlich aus?
Es ist eine echte Wohltat. Man tritt anders auf und es ist eine völlig neue Erfahrung für die Füße und die Fußsohlen. Durch das Barfußlaufen ergibt sich automatisch eine andere Art und Weise, zu gehen. Hinzukommt, dass es gut ist für die Blutzirkulation. Man passt wie gesagt auf, wie man auftritt. Und das ist doch auch eine wichtige Lektion fürs Leben, oder?