Gesundheitsminister Schneider reagiert auf Schließung der Notaufnahme in Niederkorn

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Seit dem 1. Januar ist die Notaufnahme im Niederkorner Krankenhaus zwischen 21 Uhr am Abend und 7 Uhr am Morgen geschlossen. Nach Kritik aus der Bevölkerung hat nun Gesundheitsminister Etienne Schneider (LSAP) reagiert.

„Das Spitalgesetz sieht vor, dass eine Notaufnahme qualitativ hohen Normen entsprechen muss“, sagt Etienne Schneider in einer Antwort auf zwei parlamentarische Anfragen. So müsse zum Beispiel die Zahl der Ärzte und der Spezialisten stimmen, das Material zur Verfügung stehen und strenge Prozeduren eingehalten werden. Bei einem Notfall müsse die bestmögliche Behandlung der Patienten garantiert sein. Deswegen seien die Krankenhäuser in Strassen, auf Kirchberg, in Esch und in Ettelbrück laut dem Spitalgesetz die einzigen Notaufnahmen, die nach dem 1. Januar rund um die Uhr funktionieren.

Schneider reagiert mit seiner Stellungnahme auf Kritik aus Niederkorn. Seit dem 1. Januar und im Rahmen des im vergangenen Jahr verabschiedeten Spitalgesetzes läuft die Notaufnahme dort nur noch von 7 Uhr morgens bis 21 Uhr abends. Wer in der Nacht eingeliefert werden muss, wird in das Krankenhaus nach Esch gefahren. Die Maßnahme stieß in Differdingen auf Kritik. Auch Bürgermeister Roberto Traversini („déi gréng“) sprach damals gegenüber dem Tageblatt von einer unglücklichen Situation.

Wartezeiten von bis zu 90 Minuten

Der Gesundheitsminister weist in seiner Antwort auch darauf hin, dass in den sogenannten Proximitätskrankenhäusern eine nicht angemeldete Behandlung tagsüber immer noch möglich ist. Neben Niederkorn zählen auch die Krankenhäuser in Wiltz, Düdelingen und die Zitha im Bahnhofsviertel der Hauptstadt zu den Proximitätskliniken. Schneider ergänzt, dass im vergangenen Jahr nachts fast keine Einlieferungen stattfanden. In Wiltz wurden 8 von 235 Notfallpatienten in der Nacht eingeliefert, in Düdelingen keiner von 19, in der Zitha 8 von 173 und in Niederkorn 77 von 661.

Eine weitere Befürchtung der Kritiker der neuen Maßnahme ist, dass die Wartezeiten in der Escher Notaufnahme länger werden könnten. Ein Audit aus dem Jahr 2017 fand heraus, dass diese in den Luxemburger Notaufnahmen zwischen 40 Minuten und anderthalb Stunden nach Einlieferung liegen. Genaue Zahlen zu den Wartezeiten im Escher Krankenhaus während der Nachtschichten hat Schneider allerdings nicht. Zu den befürchteten längeren Wartezeiten kann sich der Gesundheitsminister also nicht äußern.

Grober J-P.
9. Februar 2019 - 10.10

Notaufnahme ist gut, wenn der behandelnde Arzt kompetent genug ist. Patient an einem späten Samstag Abend mit Rückenschmerzen eingeliefert. Schmerztabletten verabreicht. Nach 2 Stunden Patient tot, ohne weitere Behandlung. Lungenembolie wurde dann später festgestellt.