Geschichte inmitten der Geschichten: Marco Schank spricht nicht nur über seinen neuen Kriminalroman

Geschichte inmitten der Geschichten: Marco Schank spricht nicht nur über seinen neuen Kriminalroman

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Auf der Suche nach seinem entführten Freund und Kollegen Armand Muller reist Commissaire Robert Mathieu nach Marokko. Dort trifft er auf die Familie einer der meistgesuchten Terroristinnen Nordafrikas und entgeht knapp einem Mordanschlag.

In seinem neuen Kriminalroman «Damit die Nacht vergeht» hat Marco Schank es erneut fertiggebracht, Geschichtliches, aktuelle Themen aus Politik und Gesellschaft sowie fiktive Geschehnisse auf eine tolle Art und Weise so ineinanderfließen zu lassen, dass man das aufgeschlagene Buch kaum noch zur Seite legen kann. Doch zuerst wird sich mit dem Autor beschäftigt. Das Gespräch mit Marco Schank, CSV-Abgeordneter und Bürgermeister der Gemeinde Esch/Sauer, fand im Rahmen einer Vorlesung in der Ettelbrücker Bibliothek statt.

Tageblatt: Der neue Kriminalroman ist das insgesamt neunte Buch, das Sie schreiben. Wie kam es dazu, dass Sie zur Feder griffen?
Marco Schank: Eigentlich hat mich meine damalige Deutschlehrerin im Diekircher Lyzeum auf die Idee gebracht. Sie meinte, ich hätte eine gute Schreibe und könnte gut mit der deutschen Sprache umgehen. Es dauerte dann trotzdem einige Jahre, bevor ich mit dem Schreiben begann. Vor 25 Jahren brachte ich mein erstes Sachbuch zum Thema Natur und Umwelt heraus. Weitere folgten. Dann kam der Tag, an dem ich das Buch «Der Name der Rose» zu lesen begann, ein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte, bevor ich alle Seiten verschlungen hatte. So kam ich auf die Idee, einen «historischen Kriminalroman» zu schreiben.

Warum gerade diese Mischung aus Geschichte und Verbrechen?
Während meines Geschichtsunterrichts am bereits erwähnten Lyzeum lernte ich vor allem eines, nämlich Sätze in meinem Geschichtsbuch zu unterstreichen. Es war anscheinend wichtig, dass jeder Schüler so viele Zeilen wie nur möglich unterstrichen hatte, die Geschichte selbst ging ziemlich an uns vorbei, dieser Unterricht langweilte nur. Ich habe daraus gelernt und möchte in meinen Romanen deshalb Geschichte, aktuelle politische und gesellschaftliche Probleme so spannend wie möglich aufbereiten, sodass der Leser das Buch bis zum Schluss liest. Dazu dient die Kriminalgeschichte, die ich drum herum aufbaue.

Sie sind ein engagierter Politiker sowohl auf dem nationalen als auch auf dem lokalen Parkett. Das kostet sehr viel Zeit und Kraft. Wann greifen Sie denn zur Feder?
Eigentlich habe ich drei Hobbys: meine Familie, die Gartenarbeit, die ich zusammen mit meiner Frau Edmée verrichte, und dann das Schreiben von Kriminalromanen und Theaterstücken. Ich warte nicht auf Zeit dazu, ich nehme sie mir. Wenn ich z.B. mit dem Zug zur Arbeit fahre, kommt es öfters vor, dass ich schreibe. Abends entspanne ich sehr oft, indem ich zum Griffel greife. Komme ich zum Schluss eines Romans, kommt es auch schon mal vor, dass ich die ganze Nacht durch schreibe. Wie gesagt ich schalte ab, ja ich bin sogar in dem Moment in einer anderen Welt und beschäftige mich doch mit aktuellen Themen bis zum Schluss.

Gibt es bereits Pläne für einen neuen Roman?
Ja und nein. Ja, ich möchte schon. Nein, ich habe im Moment ein Theaterstück in der Mache. Dieses Theaterstück, das ich für die UGDA schreibe und bei dem es um das Thema Schülerstreik geht, soll im April 2020 zur Aufführung kommen.

Für das Verfassen eines Kriminalromans brauche ich inklusive der nötigen Recherchen in etwa zwei Jahre. Ich habe sehr wohl schon eine Idee im Hinterkopf. Mal sehen, wenn ich in den kommenden Monaten das Theaterstück auf dem Papier habe …

Was erwartet der Leser in Ihrem jetzigen Roman mit dem Titel «Damit die Nacht vergeht»?
Ich habe dieses Buch nicht einfach so geschrieben, d.h., ich habe den Großteil nicht aus der Luft gegriffen, sondern die Geschichte beruht auf wahren Begebenheiten. Es behandelt das Flüchtlingsthema und auch den Waffenhandel.

Und wenn ich sage «Flüchtlingsthema», dann möchte ich vor allem auf die Dramen aufmerksam machen, die Flüchtlingsfrauen erleben. Die Geschichte beginnt mit Faizah aus Syrien, die mit ihren vier Töchtern auf der Flucht ist und versucht, nach Europa, genauer gesagt nach Luxemburg zu gelangen. Sie macht Bekanntschaft mit verbrecherischen Schlepperbanden, die sie um ihr letztes Geld sowie Hab und Gut bringen, sie verliert drei ihrer Töchter in den Fluten des Meeres während der Überfahrt von der Türkei nach Griechenland, ihr Leben besteht nur noch aus Überlebenskampf.

Und wie geht es dann weiter?
Faizah und ihre älteste Tochter erreichen schlussendlich Luxemburg, wo es dann u.a. auch zum Zusammentreffen mit Commissaire Robert Mathieu kommt, der mithilfe der Asylsuchenden der Spur skrupelloser Waffenhändler folgt, die auch vor einem kaltblütigen Attentat in Luxemburg nicht zurückschrecken. Am Ende steht nicht nur Mathieus Leben auf dem Spiel … Doch mehr möchte ich nun wirklich nicht verraten.

roger wohlfart
15. November 2018 - 9.51

Der soll mal im CSV Keller herumstöbern, da gibt es noch so manche Leiche um eine neue Gruselgeschichte zu schreiben!

Mephisto
12. November 2018 - 11.29

Der scheint mit seinen diversen politischen Ämtern keineswegs überlastet, noch nicht mal ausgelastet.