Europaparlament empfängt Greta Thunberg wie einen Star – Ärger gibt es trotzdem

Europaparlament empfängt Greta Thunberg wie einen Star – Ärger gibt es trotzdem

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Die Umweltaktivistin aus Schweden wurde im Europaparlament in Straßburg wie ein Star empfangen. Doch dann gab es doch noch Ärger.

Von unserem Korrespondenten Eric Bonse, Brüssel

Wochenlang wollte das Europaparlament nichts von Greta Thunberg wissen. Als die schwedische Schülerin den EU-Abgeordneten im März zum ersten Mal einen Besuch abstattete, erhielt sie nicht einmal Rederecht. Doch nun, bei der letzten Sitzung des Umweltausschusses vor der Europawahl, wurde der prominenten jungen KlimaAktivistin der rote bzw. grüne Teppich ausgerollt. Plötzlich waren alle begeistert, sogar die Konservativen.

„Ich kann mir keine bessere Art denken, unsere Ausschuss-Arbeit abzuschließen“, freute sich die Vorsitzende des Gremiums, Adina-Ioana Valean, eine Christdemokratin aus Rumänien. Schließlich sei der Klimaschutz doch ein ganz großes Thema bei der Europawahl. „Sie verdienen nicht all die hässlichen Worte von den alten Männern“, gab sich Peter Liese von der EVP solidarisch.

Doch dann platzte es aus ihm heraus: „Auf lange Sicht sollten die Klimademos aber wieder nach der Schulzeit stattfinden.“ Das kam gar nicht gut an an diesem Tag, der doch ganz im Zeichen der Greta-Show stehen sollte. Der EVP-Politiker fing sich Buhrufe ein, die gute Stimmung war mit einem Mal wie weggeblasen. Dabei hatte auch die 16-jährige Schwedin vorher kräftig ausgeteilt.

„Haus steht in Flammen wie Notre-Dame“

„Ich möchte Ihnen Panik einjagen“, erklärte sie gleich zu Beginn ihrer Rede. „Unser Haus steht in Flammen, fast wie gestern die Kathedrale Notre-Dame in Paris.“ Doch während Notre-Dame auf festen Fundamenten stehe, sei die Klimapolitik bisher nur eine schöne Fassade ohne sicheren Boden. „Wir müssen das Klimaabkommen von Paris absolut verteidigen und sogar noch weiter gehen“, rief Greta aus.

Das waren gleich mehrere Seitenhiebe. Denn nicht nur die USA haben sich dem Paris-Abkommen verweigert. Auch die meisten EU-Staaten halten es nicht für nötig, den Klimapakt zur Voraussetzung für neue Handelsgespräche mit Washington zu machen. Am Montag stimmten sie den Verhandlungen mit den USA zu, nur Frankreich sagte Nein. Und beim letzten regulären EU-Gipfel im März weigerten sich Deutschland und viele andere Staaten, sich auf eine klimaneutrale Wirtschaft bis 2050 zu verpflichten.

Grüne: Alle Kohle-Subventionen stoppen

Wesentlich weiter wollen dagegen die Grünen gehen. Sie haben Greta an diesem Tag im EU-Parlament nicht nur zugejubelt, sondern auch Vorschläge gemacht. Die EU müsse alle Subventionen für fossile Energien stoppen, forderte Spitzenkandidatin Ska Keller. Außerdem müsse endlich ein CO2-Preis auf alle Produkte erhoben werden. Dies könne 28 Milliarden Euro im Jahr einbringen, die für den Klimaschutz eingesetzt werden könnten.
Greta Thunberg hat das allerdings nicht mehr gehört. Sie war schon unterwegs zum nächsten Termin – natürlich mit dem Zug, voll umweltfreundlich.

Im Gepäck hatte sie einen Appell an die EU-Bürger, unbedingt an der Europawahl teilzunehmen. Noch sei Zeit, etwas gegen den Klimawandel zu tun und die politischen Positionen zu beeinflussen, sagte sie. Wer zur Wahl gehe, könne auch „im Namen all jener sprechen, die wie ich von der Krise betroffen sein werden“ – aber noch zu jung sind, um selbst zu wählen.

Jacques Zeyen
17. April 2019 - 22.43

Hysterie war noch nie ein guter Berater. Greta ist jetzt schon berühmter als Pipi Langstrumpf aber ich denke man sollte in Sachen Verkehr die Ingenieure ihre Arbeit machen lassen. E-Autos sind eine zusätzliche Option für Großstadt und Umgebung. Der Wasserstoffmotor der Zukunft wird die Ablösung sein. Bis dahin gilt: E= DC2 D steht hier für Diesel,denn die Energieeffizienz eines Liters Diesel in einem modernen Motor ist um vieles höher als Benzin. Und man sollte nicht so naiv sein und annehmen die Ölhähne würden morgen versiegelt. Wir werden noch Diesel fahren,dann sind Turmes und Greta längst in Pension.

Laird Glenmore
17. April 2019 - 20.22

Egal was man von Greta Thunberg hält ein bißchen Wahrheit liegt in dem Anliegen des Mädchens, die großen Industriemächte allen voran die USA, China, BRD und auch ACELOR ( ehemals Arbed ) haben mit ihrer Tätigkeit dazu beigetragen das wir jetzt dieses Dilemma haben, früher ungefiltert heute mit teuren Filteranlagen, außer den USA und China die haben das ja nicht nötig. Natürlich wird dieses kleine Mädchen nichts ändern aber sie hat es mit ihrer Art geschafft das wir weltweit zuhören und vielleicht denken ja einige verantwortliche mal darüber nach um etwas zu verändern, aber die Gier nach Profit wird wieder einmal gewinnen wie in der Vergangenheit auch. Es ist schon erstaunlich das so eine Aktion von einem Kind so viel Wirbel macht, also scheint es doch ein paar Menschen zu geben die sich über die Zukunft Gedanken machen, nur was man seit den Anfängen der Großindustrie ( Kohle, Stahl usw. ) verschludert hat kann man nicht in kurzer Zeit abbauen, trotz aller guten Vorsätze unmöglich das wird Jahrzehnte dauern, wir werden es trotz Elektroautos wohl nicht mehr erleben, aber man muß anfangen es zu ändern.

Dingo
17. April 2019 - 13.21

"Ich möchte Ihnen Panik einjagen". Genau doranner läit d'Ziel vun der gringer Politik.An wéi sét d'Sprechwuert: Kanner an d'Gecken soen d'Wourecht. Dass Panik oft d'Ursaach vun "kopflosen und sinnlosem" Handelen ass, ass wuel onbestridden.

jang_eli
17. April 2019 - 12.42

@ Tingeli: Firwat esou gehässeg ? Waat huet daat Meedchen Iech gedoen, ausser datt et zesummen mat de Jugendlechen aus der ganzer Welt op de Klimawandel opmierksam mecht ?

René Charles
17. April 2019 - 11.30

Wann ech liesen dass "Notre-Dame huet e Fundament-... de Klimawandel …Fundament…." an duerno den Opruff fir d'Europawahlen op dem Klimawandelprotest-Akt ze baséiren, dann dämmert ët ëmmer méi bei mir. Do gët ferm virgeknat an 'ferngesteiert'. Dat as keen onschëllegen Idealismus méi.

´68
17. April 2019 - 10.29

Helleg gesprach? Firwat? Wann dei eischt 10000 Mensche keng Arbecht mei hun weinst der Bewegung dann as den Hype seier eriwer.

Tingeli
17. April 2019 - 10.08

Wéinst dem Greta gëtt bestëmmt deemnächst en Ëmweltnobelpräis verginn an hatt gëtt no séngem Doud helleg gesprach.