Escher Salon international d’art contemporain: „Wir sind irgendwie elitärer geworden“

Escher Salon international d’art contemporain: „Wir sind irgendwie elitärer geworden“

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Nicolas Goetzinger, der Präsident der „Amicale des anciens du Laminoir Train 7“, ist eine der treibenden Kräfte des Escher „Salon international d’art contemporain“. Wir unterhielten uns mit dem 83-Jährigen über das Event, das im kommenden Jahr bereits seine 10. Ausgabe feiern wird.

Tageblatt: Waren Sie zufrieden mit der Vernissage?

Nicolas Goetzinger: Und ob! Über 300 Besucher, 69 Gemälde und 30 Skulpturen im Wert von rund 121.000 Euro, insgesamt 35 Künstler aus dem In- und Ausland. Und auch Kulturministerin Sam Tanson ließ es sich nehmen, uns einen Besuch abzustatten. Was will man mehr?

Wie bewerten Sie die Qualität der Kunstwerke?

Sowohl die Qualität als auch die Quantität hat absolut gestimmt. Wir sind dabei, uns einen guten Namen zu machen. Wir sind irgendwie elitärer geworden, um es mal so zu formulieren, und sind in unterschiedliche Kunstrichtungen unterwegs. Zudem geht der Trend immer mehr dahin, dass professionelle Künstler ausstellen.

Wie wurde die Idee zum Salon eigentlich geboren?

Das ist eine lange Geschichte. Anfangs haben wir als „Amicale“ Weinfeste organisiert. Die fanden auf dem Brillplatz und in den „Nonnewisen“ statt und waren immer ein voller Erfolg. Einmal haben wir auch ein riesiges „Fleeschfest“ organisiert. Da wurden wir regelrecht überlaufen. Da ich ebenfalls künstlerisch tätig bin, kam mir irgendwann die Idee, einen Salon zu organisieren. Einen hochwertigen mit internationaler Ausschreibung. Das Problem war allerdings der Standort.

Warum?

Beim Theater passte das damals nicht, sodass wir nach Belval in die Räumlichkeiten einer Bank ausweichen mussten. Das ging dann drei Jahre lang gut. Kurzfristig mussten wir dann aber beim vierten Mal umdisponieren. Seitdem sind wir in der Kunstgalerie des Escher Theaters. Das H2O in Differdingen wäre auch eine Alternative gewesen, aber wir wollten als Escher Verein nicht dorthin, schließlich ist es der „Salon international d’art contemporain“ von Esch. Im Theater sind wir prima aufgehoben. Es liegt zentral, sodass Besucher immer mal wieder „en passant“ vorbeikommen. Zudem ist der Zeitpunkt der Vernissage vor den Faschingsferien ideal.

Im kommenden Jahr wird das zehnjährige Jubiläum gefeiert. Gibt es bereits konkrete Pläne?

Das Jubiläum fällt zeitgleich mit dem 40. Jubiläum der „Amicale“. Es gibt demnach doppelten Grund zum Feiern. Wir werden alle Gewinner der ersten Preise anschreiben und sie einladen. Ziel ist es, die Qualität weiter zu erhöhen, dadurch dass die Besten kommen. Natürlich wollen wir das Ganze ein bisschen größer aufziehen. Der offizielle Teil auf der Bühne des Theaters, das wäre toll. Die Details sind noch nicht alle geklärt, aber eine Reihe Ideen sind schon da. Die gilt es nun, in den nächsten zwei, drei Monaten auszuarbeiten.

Wie ist eigentlich die Zusammenarbeit mit dem Mitveranstalter, dem „Cercle artistique“?

(lacht) Hand aufs Herz, die ist vorzüglich. Und wissen Sie auch warum? Ich bin seit Anfang an Präsident der „Amicale“. Und zudem Gründungsmitglied des „Cercle artistique“, dessen Vizepräsident, Sekretär und Kassierer ich ebenfalls bin. Tilly Richard- Drui, die Präsidentin des „Cercle“, ihrerseits ist Vizepräsidentin und Sekretärin der „Amicale“. So handhaben wir das. Eins ist sicher, wir hatten bislang nie Kommunikationsprobleme. Allerdings mache ich mir mit 83 ein bisschen Gedanken, ob es nicht an der Zeit ist, dass ich in Rente gehe …