Eric Glod will als erster Luxemburger Tischtennisspieler in die Top 100

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Im vergangenen Jahr war es Eric Glod endlich geglückt, seinen ersten Landesmeistertitel im Einzel zu gewinnen. Nach dem Abschluss seines Germanistik-Bachelors in Wien hat der Nationalspieler im vergangenen Jahr die Grundausbildung zum Sportsoldaten absolviert. Das Tageblatt hat sich vor den Titelkämpfen mit dem 25-jährigen über die Chancen einer Titelverteidigung sowie seine sportliche Zukunft unterhalten.

Von Mario Nothum

Wie haben Sie die Zeit bei der Armee erlebt?

Eric Glod: Ich habe die Grundausbildung von September bis Anfang dieses Jahres absolviert. Am 11. Januar wurde ich vereidigt. Während der vier Monate konnte ich einiges über mich selbst erfahren. Die Kurse waren ebenfalls interessant. So habe ich beispielsweise so manches über chemische und biologische Waffen gelernt, Dinge, die mich vorher nicht interessiert haben. Die Zeit war natürlich körperlich sehr anstrengend. Doch in Anbetracht der Möglichkeiten, die ich nun als Sportsoldat habe, war es jede Mühe wert.

An Tischtennistraining war während dieser Zeit also nicht zu denken?

An den Wochenenden war ich nicht wirklich in der Lage, ernsthaft zu trainieren. An den Samstagen stand ich ein wenig an der Platte und habe auch drei Spiele für meinen Verein aus Wintger bestritten. Leider konnte ich die EM-Qualifikation nicht bestreiten. Auch wenn ich gegen Russland und Griechenland dabei gewesen wäre, hätte dies aufgrund der Spielstärke dieser Mannschaften keinen großen Unterschied gemacht.

Wie haben Sie sich in den letzten Wochen auf die Titelverteidigung vorbereitet?

Anfang des Jahres habe ich das Training wieder aufgenommen. Am 13. Januar bin ich für fünf Wochen nach Schweden gefahren. In Esslöv, wo ich bereits im vergangenen Jahr für anderthalb Wochen war, finde ich die optimalen Bedingungen vor. Die Infrastruktur, die Trainer und auch das Niveau der Spieler dort erlauben es, sich voll ins Training reinzuknien.

Am Wochenende werden Sie erstmals seit langem wieder an einem Wettbewerb teilnehmen. Heute wollen Fabio Santomauro und Ademir Balaban Ihnen den Weg ins Halbfinale versperren. Wie schätzen Sie Ihre Chancen auf eine Titelverteidigung ein?

Die vier Monate ohne Training haben natürlich Spuren hinterlassen. Nach sechs Wochen Training werde ich meine Bestleistung sicherlich noch nicht abrufen können. Mit fehlt zudem die Matchpraxis, da ich lange Zeit kein offizielles Spiel absolviert habe. Was die Meisterschaft anbelangt, so weiß ich nicht, wo ich stehe. Gegen Fabio Santomauro habe ich noch nie gespielt und die letzte Begegnung gegen Ademir Balaban ist auch schon eineinhalb Jahre her.

Wer kommt noch für den Titel infrage?

Eigentlich hätte ich Luka Mladenovic gesagt, der eine sehr gute Saison in Mainz spielt. Er hat mit Alberto Moro jedoch einen unangenehmen Gegner zugelost bekommen, gegen den er in der Vergangenheit schon verloren hat. Im Halbfinale würde er auf Gilles Michely treffen, der gut gegen Materialspieler zurechtkommt. Mal sehen. Ich freue mich ebenfalls sehr auch auf die Doppelwettbewerbe mit Martine Simon und Carlo Feltes, mit dem ich den Titel gerne verteidigen würde. Das wird kein leichtes Unterfangen gegen die an Nummer eins gesetzten Gilles Michely/Christian Kill.

Wie geht es danach für Sie weiter?

Ich werde das Trainingszentrum in Saarbrücken und den Olympiastützpunkt in Italien besuchen. Bis Juni halte ich mich hauptsächlich in Schweden auf und fahre von dort aus zu den Turnieren und zu den Spielen meines neuen Vereins in der Schweiz. Ich bin zufällig auf das Team Wädenswil gestoßen, da der Verein einen Spieler für die zweite Saisonhälfte gesucht hat. Dort werde ich im März mein erstes Meisterschaftsspiel bestreiten.

Was sind Ihre mittelfristigen Zielsetzungen?

Meine Ziele haben sich nach oben verschoben. Ich werde versuchen als erster Luxemburger die Top 100 zu knacken. Das ist sicherlich ein schwieriges Unterfangen, mit dem neuen Berechnungsmodus jedoch kein Ding der Unmöglichkeit.