Engpass: Nach dem guten Erntejahr fehlen den Winzern in Luxemburg Weißglas-Flaschen

Engpass: Nach dem guten Erntejahr fehlen den Winzern in Luxemburg Weißglas-Flaschen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Weinmacher bei unseren deutschen Nachbarn beklagen den Umstand schon seit einigen Wochen, nun taucht das Problem auch im Großherzogtum auf: Den heimischen Winzerbetrieben gehen zum Teil die Weinflaschen aus, die Glashütten können nicht liefern.

Von Herbert Becker

„Aus der Traube in die Tonne, aus der Tonne in das Fass“, titelte das Tageblatt Anfang September zum Start der 2018er Weinlese. Das alte Trinklied des Komponisten Kurt Lissmann wird fortgesetzt mit der Zeile „Aus dem Fass dann o Wonne, in die Flasche, in das Glas“. Letzteres erweist sich zurzeit aber zunehmend als schwieriges Unterfangen, denn die Kellereien und Weingutsbesitzer beklagen einen zum Teil eklatanten Mangel an Weinflaschen.

Nun ist das im Großherzogtum nicht unbedingt so schwerwiegend wie bei den deutschen Winzerkollegen, die traditionell schon jetzt mit der Abfüllung des aktuellen Jahrgangs beginnen. Die meisten luxemburgischen Weinmacher, die wir am Wochenende hierzu befragt haben, geben an, ihre Erzeugnisse noch eine Weile auf der Feinhefe zu belassen und erst im Frühsommer abzufüllen. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass sich die Lage auf dem Flaschenmarkt bis dahin etwas entspannt hat.

Trend zum Monopol

Ein Grund liegt nach Meinung nicht weniger Experten und Marktbeobachter im Trend zur Monopolisierung. Europaweit sind nur noch drei große Glashütten tätig, viele kleine Hütten, zumeist langjährige Familienbetriebe, wurden aufgekauft. Bei einigen Herstellern in Deutschland repariert man zudem im Moment die Schmelzwannen, was die Produktion hemmt. Ein weiterer Aspekt dürfte wohl die Preiserhöhung Ende vergangenen Jahres gewesen sein. Daraus resultierte eine sinkende Nachfrage, was wiederum zum Produktionsrückgang führte.

Während bei Grünglas der Lieferengpass nur geringfügig ist, stellt sich das Problem in erster Linie bei weißen Flaschen. Keine oder kaum Probleme haben die Genossenschaftskellerei Vinsmoselle sowie die Kellerei Bernard Massard. Wie unsere nicht repräsentative Umfrage zeigt, ist die Lage dann doch nicht so tragisch. Die Winzer üben sich in Geduld und der Weinfreund darf nach wie vor voller Vorfreude auf die demnächst in den Verkauf kommenden Toperzeugnisse aus dem Jahrhundert-Jahrgang 2018 sein.


Das sagen die Winzer

Domaine Schumacher-Lethal, Wormeldingen: Die Lieferengpässe sind auch uns bekannt. Einer der Gründe ist, dass Lebensmittelmärkte wie Lidl, Edeka und Co. ihr Sortiment größtenteils von PET- auf Glasflaschen umstellen. Die Hersteller verdienen bei der Produktion von Flaschen für Softdrinks mehr Geld, da der Konsum dieser Getränke hier ständig zunimmt. Unser Flaschenlieferant hat uns bereits im Oktober auf das Problem aufmerksam gemacht und zudem eine Preiserhöhung angekündigt. Wir haben dann sofort geordert, um noch von den alten Bedingungen profitieren zu können. Wein- und Cremant-Flaschen sind dann auch noch im Dezember geliefert worden. Größtes Manko sind allerdings die weißen Flaschen, die zurzeit unmöglich zu bekommen sind.

Domaine Laurent & Rita Kox, Remich: Dass das geschieht, war aufgrund der üppigen Ernte im Herbst eigentlich schon vorherzusehen, da es in Nordeuropa große Mengen abzufüllen gibt. Neben wenigen kleineren Betrieben gibt es in Europa leider nur noch drei Flaschenhersteller, die sich den Markt teilen und die Produktionsmenge eher verteilen als verkaufen. Da wir erst im Sommer abfüllen, werden uns die zurzeit fehlenden Flaschenformen vor dem nächsten Herbst wohl zur Verfügung stehen.

Domaine Claude Bentz, Remich: Unser Haus ist hiervon zurzeit nicht betroffen, da sich die Lieferengpässe offenkundig nur auf weiße Glasflaschen beziehen. Wir füllen all unsere Weine jedoch in massongrüne Flaschen ab.

Domaine viticole Mathis Bastian, Remich: Wir haben Anfang der Woche schon einen Teil unserer Produktion abgefüllt. Wir spüren den Engpass nicht so sehr und werden voraussichtlich mit der von uns georderten Flaschenmenge auskommen.

Greta
27. März 2019 - 12.24

An den Air Rescue wann e vum Trakter gefall as?

J.C.KEMP
27. März 2019 - 9.09

Weine aus Pfandflaschen haben meist wenig mit Trauben zu tun! Kennen Sie Burgunder oder Bordeaux aus der Pfandflasche?

J.C.KEMP
27. März 2019 - 9.06

Wann war Greta zuletzt im Moseltal? Helikopter sind schon lange nicht mehr im Einsatz.

Greta
26. März 2019 - 18.29

Warum nicht die Weinproduktion einstellen. Kein Feinstaub durch Trecker, Motohacken, Giftsprühende Helikopter und schwitzende Gastarbeiter. Keine Autorally zu den Weinfesten, keine Wellensteiner Kirmes. Fortsetzung folgt.

Hubertus
25. März 2019 - 20.45

Fläsche kann een och spullen an e puer Mol gebrauchen.

Zahlen
25. März 2019 - 17.39

Kee Problem, mir drénken en och aus enger Plastikstut an engem Cubitainer.