Elektro oder doch lieber Hybrid: Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Motoren

Elektro oder doch lieber Hybrid: Die Vor- und Nachteile der verschiedenen Motoren

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Beim Luxemburger Auto-Festival vom 26. Januar bis 4. Februar geht es
um die Wahl zwischen Benzin-, Diesel- oder E-Antrieb. Hier scheinen Hybrid-Autos im Vorteil gegenüber den reinen E-Autos zu sein.

Bekanntlich tragen die zehn Festival-Tage bei vielen Marken zu einem Drittel des Jahresumsatzes bei, eine erstaunliche Feststellung wie auch diejenige, dass unser Automarkt 2018 erneut gewachsen ist, was die Zahl der Neuanmeldungen von Pkws betrifft. Dabei hat Luxemburg den mit Abstand jüngsten Automobilpark Europas, was allein schon der Diskussion um alte Diesel der Euro-4- oder Euro-5-Norm die Luft aus den Segeln nehmen sollte. Doch der Käufer ist angesichts der Polemik und Halbwahrheiten rund um den Dieselskandal verunsichert.

Zur Beruhigung sei hier gesagt, dass die neuen Dieselmodelle auf dem Markt die Abgasnorm Euro 6d-TEMP erfüllen, die den Ausstoß von NOx betrifft, also Stickoxiden, die mittlerweile das CO2 in der Rolle des Bösewichts abgelöst haben. Die Wahl hat der Käufer zwischen Benzin-, Diesel- und Hybrid-Autos oder reinen E-Mobilen. Das Tageblatt hat nachgeforscht und erklärt die Vor- und Nachteile der verschiedenen Motoren.


Benzin

Vorteile:

  • schnelles Erreichen der Betriebstemperatur
  • vergleichsweise niedriger NOx-Ausstoß
  • Laufruhe, Spritzigkeit, Drehfreudigkeit
  • Eignung für Sportbetrieb
  • leichte Dreizylinder-Motoren
  • verbessertes Umweltverhalten
  • preislich günstiger in der Anschaffung als Diesel

Nachteile:

  • höherer Verbrauch als vergleichbare Diesel
  • höherer CO2-Ausstoß bei großvolumigen Motoren
  • geringere Lebensdauer als Diesel

Früher leistete ein 2-Liter-Benziner knappe 100 PS, heute schafft ein kleiner 1,0-Liter-Dreizylinder spielend 115 PS. Modernste Elektronik bei Zündung und Gemischaufbereitung macht es möglich. Wer im Jahr nur wenige Kilometer fährt und nicht permanent lange Strecken bewältigen muss und sein Auto meist nur für kurze Strecken benutzt, ist mit Benzinmotoren bestens beraten.


Diesel

Vorteile:

  • Kraft, Drehmoment
  • Sparsamkeit
  • Zuverlässigkeit, Langlebigkeit
  • vergleichsweise geringer CO2-Ausstoß

Nachteile:

  • höherer NOx-Ausstoß als ein Benziner
  • Anschaffungspreis
  • Image in der Öffentlichkeit

Der Dieselmotor ist nach wie vor der Energie-effizienteste Verbrennungsmotor. Vorteile des Diesel sind seine Kraft aus unteren Drehzahlen, sprich Drehmoment, was eine souveräne und teils schaltfaule Fahrweise ermöglicht. Im Vergleich zu einem Benziner bietet er mehr Leistung bei gleichem Hubraum und einen günstigeren Verbrauch unter allen Umständen. Kein Triebwerk hat so spektakuläre Fortschritte erzielt bei Geräuschdämmung, Laufruhe und Antritt wie der Diesel. Mit Diesel-Kat SCR, Abgasrückführung, Partikelfilter und Harnstoffeinspritzung (AdBlue) erfüllt ein moderner Diesel die strengen Auflagen der Euro-6d-TEMP-Norm. Wer viel unterwegs ist, lange Strecken fährt, mehr als 20.000 km im Jahr zurücklegt und größtenteils die Stadt meidet, für den ist der Diesel die bestmögliche Alternative.


Hybrid

Vorteile:

  • Null Emissionen im E-Motor-Betrieb
  • geringere Umweltbelastung im Mischbetrieb Verbrennungsmotor/E-Motor
  • Lademöglichkeit an der Steckdose
  • nervenschonender als ein reines E-Fahrzeug, weil man bei Stromknappheit immer noch auf den Verbrennungsmotor zurückgreifen kann
  • derzeit umweltgünstigste Lösung in Erwartung höherer Reichweiten, besserer
  • Ladeinfrastruktur und Preisgestaltung bei reinen E-Autos

Nachteile:

  • höheres Fahrzeuggewicht durch die Einheiten Elektromotor, Benzinmotor, Generator, Batterie und Antriebseinheit
  • Auswirkung des Mehrgewichts auf den Verbrauch im Benzin-Betrieb

Bei Hybrid-Wagen arbeiten ein Elektro- und ein Verbrennungsmotor. Diese Hybrid-Autos verfügen über einen Batteriespeicher mit gewisser Ladekapazität, der entweder ausschließlich im Fahrbetrieb oder an der Steckdose und im Fahrbetrieb geladen wird. Bei letzterer Gattung redet man von einem Plug-in-Hybrid, den man zu Hause aufladen kann und der bei den meisten Fahrzeugen eine rein elektrische Autonomie von bis zu 50 km hat. Das reicht locker für eine Stadtrundfahrt oder für kürzere Ausfahrten.

Geht die Stromreserve zur Neige oder erreicht man eine gewisse Tempogrenze, greift das Auto auf einen Verbrennungsmotor zurück, in der Regel ein kleiner Benziner, der dann das Auto antreibt, beispielsweise auf der Autobahn und nebenbei über einen Generator Strom für die Batterie erzeugt. Das passiert beim Bremsen oder beim Loslassen des Gaspedals (Rekuperation), aber auch im normalen Fahrbetrieb, wobei wie erwähnt ein Teil der Benzinmotor-Energie für die Stromerzeugung abgezweigt wird.

Nach dem Aufkommen der ersten Hybrid-Fahrzeuge, die nur während der Fahrt ihre kleine Batterie laden konnten und die im günstigsten Fall auf eine Autonomie von nur 2 km im E-Betrieb kamen, setzt man nunmehr voll auf die Plug-in-Technologie.


E-Autos

Vorteile:

  • Null Emissionen
  • leise
  • sehr antrittsstark

Nachteile:

  • Preis
  • Autonomie
  • Ladezeiten
  • Ladeinfrastruktur ungenügend

An den E-Autos führt kein Weg vorbei – fragt sich nur, wann und in welchem Umfeld. Sie sind fahrerisch ein Genuss und haben einen Antritt, der jeden Sportwagen locker in die Schranken weist. Sehr innovativ zeigen sich einige Hersteller bei Fahrwerk und Antriebseinheit. Mit der Batterie im Unterboden sinkt der Schwerpunkt, was eine Straßenlage und eine Kurvenfreudigkeit wie bei einem Gokart ergibt.

Manche E-Fahrzeuge verfügen über E-Motoren an Vorder- und Hinterachse und bieten Allradfähigkeiten ohne klassischen Antriebsstrang zwischen vorne und hinten. Zahlreiche E-Autos bieten jetzt schon Reichweiten weit über 250 km an, einige wenige sind schon über 400, doch mehr als bei den klassischen Verbrennungsmotoren variiert der Verbrauch eines E-Wagens auf dramatische Weise je nach Fahrstil, Tempo und Einsatz stromabhängiger Aggregate wie Licht und Beleuchtung, Heizung, Klimaanlage, Scheibenheizung oder elektrische Seitenspiegel. Die Autonomie eines E-Fahrzeugs, die laut Hersteller 300 km beträgt, kann im Winter auf 200 km zurückgehen.

Hauptprobleme bleiben die Ladeinfrastruktur, die Ladezeiten an der Säule oder zu Hause, die technischen Schwierigkeiten und der finanzielle Aufwand bei der Anbringung einer Power-Ladestation zu Hause. Wer sich ein E-Auto zulegen will, muss nicht nur einen hohen Preis in Kauf nehmen, sondern sich auch bewusst sein, was die Anschaffung eines solchen Autos bedeutet. Er muss gewisse Ladezeiten einrechnen, sie in seinem Tagesablauf und seinen Gewohnheiten berücksichtigen, den Verbrauch stets im Auge behalten und seine Fahrten entsprechend planen.

Cornichon
2. Februar 2019 - 0.31

Auch interessant: Gleich 5000 Euro Zuschuss von der Regierung für Elektro-Autos und wer kann sich Elektroautos leisten? 100.000 Euro? Alles klar.

Grober J-P.
31. Januar 2019 - 1.13

Geschätzte Vorräte an Kobalt ca. 25 Millionen Tonnen, weltweit. Fördermenge pro Jahr etwa 125000 Tonnen. Was braucht ein E-Auto an Kobalt für seine Akkus? Wie ist es mit der Umweltbelastung bei der Kobaltgewinnung? Die Energiebilanz ist auch nicht sehr beruhigend. Wie wird recycelt? Preis von Kobalt?

Aender
27. Januar 2019 - 0.20

Eine 230V Steckdose schafft gerade x 16A also 230X16= 3,5KVA/h Wie lange es wohl dauert bis ein Akku von 60KWH aufgeladen ist ? Die Verlustleistung beim Laden ist auch nicht geschenkt.

Hubertus
26. Januar 2019 - 20.39

Falsch : Lithium und Kobalt werden haufenweise vorhanden sein, nur wird kein Schwein wissen wie recyclieren !!

J.C.KEMP
26. Januar 2019 - 15.00

Bereits in einer kleinen Strasse mit nur 20 Häusern wird Creos keine 20 Ladestationen einrichten (können). Da wird das Stromnetz zusammenbrechen.

De Pensionär
26. Januar 2019 - 14.04

@Grober J.P. Millionen Autos haben Blei-Batterien. Trotzdem gibt es noch Blei. Millionen Frauen haben auch Goldschmuck ! Trotzdem gibt es noch Gold. Milliarden Menschen haben Handys ! Trotzdem kommen laufend neue auf den Markt. Wo kommen die Rohstoffe nur her ? Milliarden Autos fahren mit Benzin oder Diesel.Trotzdem ist immer noch Sprit da.Wie geht das wohl?

Rosch
26. Januar 2019 - 13.50

@ulux. Ihrem Kommentar ist zu entnehmen dass Sie nicht die geringste Ahnung haben. Leider ! Man muss keine "grosse" Garage haben! Eine kleine mit einer 230 Volt Steckdose genügt !

luc jung
26. Januar 2019 - 11.28

Fliegende Bomben brauchen wir nicht.

Lulux
26. Januar 2019 - 10.28

E-Autos taugen als 2 oder 3 Auto wenn man eine grosse Garage zu Hause hat aber was tun wenn man Laternenparker ist weil zur Miete wohnt und keine Ladestation im Gebäude ist und eine Ladestation nicht in der Nähe oder bereits besetzt, Es gibt zu wenige Ladestationen und die sind oft besetzt. In Deutschland auf den Raststätten wir der Strom oft zum selben Preis wie das Benzin oder Diesel verkauft also schluss mit sparen beim tanken. Wie sieht es in Zukunft aus wenn immer weniger Accisen hereinkommen dann werden doch sicher Accisen auf dem Strom erhoben denn die Infrastruktur muss doch unterhalten werden. Für mich als Rentner der nicht jeden Tag nur ein paar Kilometer zur Arbeit fährt aber dafür gerne kleine Tagesreisen und Städtetouren macht wäre das E-Auto nichts da die Reichweite einfach nicht genügt.

Grober J-P.
25. Januar 2019 - 17.15

In 20 Jahren spricht keiner mehr von E-Autos. Lithium und Kobalt werden dann nicht mehr vorhanden sein.

Grober J-P.
25. Januar 2019 - 17.03

Warum spricht keiner über Wasserstoff? Angeblich wird dieses Jahr noch eine Wasserstofftanke hier im Lande in Betrieb genommen!