Die Arbeitstiere – Trainer Manuel Correia über die beachtliche Serie von UNA Strassen

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Sechs Siege in Folge: Die UNA Strassen reist mit einer gesunden Portion Selbstvertrauen und viel Respekt zum Leader Fola Esch. Einerseits glänzte die Angriffsreihe, die in dieser Phase 17 Tore geschossen hat, gleichzeitig trug auch die Defensivabteilung mit nur drei Gegentreffern zu diesem Erfolg bei. Im Interview erklärt Trainer Manuel Correia, dass die aktuelle Erfolgswelle noch keine Garantie für ein weiteres Jahr in der BGL Ligue ist. 

Tageblatt: In der Meisterschaft hat Strassen fünf Siege aneinandergereiht und ist neben Petingen das einzige Team, das 2019 bereits sechs Punkte holte. Kann man behaupten, dass die Dreier gegen Rümelingen, Ettelbrück, Rosport, Hamm und zuletzt auch Déifferdeng 03 ihre Lebensversicherung für ein weiteres Jahr in der BGL Ligue gewesen sein dürften?

Manuel Correia: Nein. Dafür ist es noch zu früh. Jetzt beginnt diese Phase, in denen die Gelbsperren zunehmen und es möglicherweise auch wieder Verletzte zu beklagen gibt. Vielmehr sind die Jungs sich vor dem Spiel gegen Rümelingen bewusst geworden, wie ernst die Lage ist. Wir haben sehr hart gearbeitet und einige Wechsel vollzogen.

17 Mal traf die Mannschaft in dieser Zeitspanne (den 2:1-Pokalerfolg gegen US Esch inbegriffen). Dabei kann sich der Klub auf eine Vielzahl an Torschützen verlassen und ist variabel. Woher kommt dieses Selbstvertrauen?

Statistik

Die Strassener Torschützen:
Mickaël Jager 6
Kevin Lourenco 5
Gautier Bernardelli 3
Kevin Ruppert 3
Alexis Lafon 2
Benjamin Runser 2
Pedro dos Santos 1
Patrice Mondon-Konan 1
Ben Payal 1
Bob Simon 1
Théo Sully 1
Yuki Tsuchihashi 1
Gesamt: 28
(Fünftbester Angriff der Liga)

Genau diesen Punkt haben wir intern besprochen. Es ist mir ungemein wichtig, dass wir nicht von einem einzigen Spieler abhängig sind. Wir haben eine gute Mischung an Torschützen, jeder kann Verantwortung übernehmen. Wenn mal einer fehlt, gibt es keinen mentalen Knacks, der die Leistung des Teams beeinträchtigen könnte. Als Torjäger lebt man von Treffern. Es kann durchaus sein, dass man sich mehr traut, wenn es läuft. Diese positive Spirale ist das Ergebnis von sehr harter Arbeit. Manchmal ist es wichtig, ehrlich zu sein – und hart. Deshalb haben wir auch einen Spieler vor die Tür gesetzt (Grégory Adler), um zu beweisen, dass Strassen im Vordergrund steht, und nicht ein individueller Kandidat. Manchmal ist es ein Trainer, der gehen muss, manchmal ein Spieler …

Zur defensiven Abteilung: Abgesehen vom 0:4 gegen die Escher Jeunesse gab es in dieser Saison noch keine richtige Klatsche. Trotzdem hatten Sie angedeutet, den Fokus in der Winterpause darauf gelegt zu haben. Hat sich etwas getan?

Es gab eine Phase, da haben wir jedes Mal mindestens einen Gegentreffer kassiert. Dieses Problem betrifft nicht nur die Verteidiger, sondern die gesamte Elf und beginnt beim Ballverlust des Stürmers. Dessen musste sich die Mannschaft bewusst werden.

Wie groß ist die Konkurrenz in Strassen?

Groß. Es gibt Positionen, die nicht nur doppelt, sondern dreifach besetzt sind. Es handelt sich um eine gesunde Konkurrenz. Die Jungs versuchen nicht, sich im Training gegenseitig zu verletzen. Doch die Plätze in der Startelf sind derzeit sehr teuer. Das ist auch eine Situation, die man als Trainer erst einmal erleben muss, um zu lernen, damit umzugehen. Bis jetzt haben wir das gut hinbekommen.

Warum hatten es die Teams zuletzt so schwer gegen Sie? Ist die Erfahrung der einzelnen Spieler Ihr Schlüssel zum Erfolg?

Wir hatten eine extrem gute Vorbereitung im Winter. Man sieht einfach, dass wir physisch gut drauf sind. Es handelt sich um eine gute Mischung. Es sind noch ganz Junge dabei, aber auch einige, die bereits sehr viele Kilometer auf dem Tacho haben. Das war allerdings auch schon zu Beginn der Saison der Fall. Doch das Verletzungspech hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Mit Yuki Tsuchihashi hat vor einigen Tagen auch Strassen Geschichte geschrieben, als er zum ersten japanischen Torschützen in der BGL Ligue avancierte. Wie klappt die Verständigung?

Yuki spricht ein kleines bisschen Englisch. Mittlerweile kennt er auch die französischen Begriffe und weiß z.B., was „gauche“ heißt. Ganz gut ist sein Englisch auch nicht, sodass wir ihm auf der Taktiktafel oder bei den Videoanalysen zeigen, was wir möchten. Er ist ein sehr beliebter Spieler. Die andern Jungs geben sich sehr viel Mühe, ihm das Leben zu vereinfachen.

Ihr kommender Gegner Fola unterstrich seine Form zuletzt beim 1:1 gegen Meister F91. Was erwartet Strassen am Sonntag auf dem Galgenberg?

Ein sehr schweres Match. Auf ihrem großen Spielfeld haben sie viel Platz, um den Ball zirkulieren zu lassen. Jeff Strasser hat das Leben in dieser Mannschaft wieder geweckt und ihnen die Basis ihrer Stärke zurückgegeben. Sie sind wieder sehr torgefährlich und defensiv stabiler geworden. Ich hoffe, dass es nicht so schwer wird, wie ich es mir aufgrund der Videoanalysen erwarte …