Deutsche Autobahnen: Bundesregierung erteilt Tempolimit Absage

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Die Debatte um ein Tempolimit findet kein Ende. Die Bundesregierung versucht nun, das Thema abzuräumen: Es gebe auch noch «intelligentere Steuerungsmöglichkeiten».

Die Bundesregierung hat einem Tempolimit auf Autobahnen eine klare Absage erteilt. Die Regierung plane kein allgemeines Tempolimit auf deutschen Autobahnen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Montag in Berlin. Dies stehe auch nicht im Koalitionsvertrag. Es gebe bereits jetzt in einem großen Teil des deutschen Straßennetzes Geschwindigkeitsregelungen, die an die jeweilige Verkehrs- und Umfeldsituation angepasst seien.

«Es gibt auch noch intelligentere Steuerungsmöglichkeiten als ein allgemeines Tempolimit», sagte Seibert. Die Regierung warte nun auf die Ergebnisse einer Experten-Arbeitsgruppe zu mehr Klimaschutz im Verkehr. Dann werde die Bundesregierung an Maßnahmen arbeiten, um die Treibhausgas-Emissionen im Verkehr zu senken.

130 km/h auf der Autobahn?

Zuletzt waren Überlegungen der Arbeitsgruppe bekannt geworden, zu denen ein Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen zählte. Dies hatte eine breite Debatte ausgelöst. Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte sich strikt gegen ein Tempolimit ausgesprochen. Empfehlungen der Kommission gibt es noch nicht, sie sollen Ende März vorliegen.

Für Wirbel sorgte ein Interview von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) in der ZDF-Sendung «Berlin direkt» am Sonntag. Schulze muss sich danach dem Vorwurf stellen, sie vertrete keine klare Haltung in dieser Frage. Sie hatte am Sonntagabend mehrmals auf eine Arbeitsgruppe zum Klimaschutz im Verkehr und auf Verkehrsminister Scheuer verwiesen, ohne zu beantworten, wie sie selbst dazu steht. Dafür erntete sie Spott und Kritik vor allem im Netzwerk Twitter.

Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth verteidigte die Ministerin: «Es war absolut richtig, dass Svenja Schulze die Frage nach dem Tempolimit offengelassen hat. Klimaschutz im Verkehr ist weitaus komplexer», schrieb er. Eine Absage an ein Tempolimit sei jetzt «genauso falsch wie Zustimmung». Die SPD hat 2007 auf einem Parteitag mit knapper Mehrheit beschlossen, sich für ein Tempolimit von 130 Kilometern pro Stunde einzusetzen.

«Die sichersten Straßen weltweit»

Scheuer hatte auf die Sicherheit deutscher Autofahrer im globalen Vergleich verwiesen. «Deutsche Autobahnen sind die sichersten Straßen weltweit», hatte der CSU-Politiker der Bild am Sonntag gesagt. Er sagte zudem, das System der Richtgeschwindigkeit funktioniere und habe sich bewährt.

In einer Umfrage hatte sich die Hälfte der Deutschen (51 Prozent) für die Einführung eines Tempolimits von 130 Kilometern pro Stunde auf deutschen Autobahnen ausgesprochen – 47 Prozent der Bürger sind gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Damit habe sich die Stimmung im Vergleich zum November 2007, als das Thema in der Öffentlichkeit ebenfalls diskutiert worden sei, nicht geändert, hieß es jüngst im aktuellen Deutschlandtrend im ARD-Morgenmagazin.

Wann sich die Arbeitsgruppe für mehr Klimaschutz im Verkehr das nächste Mal trifft, ist unklar. Nachdem die Überlegungen etwa zum Tempolimit öffentlich wurden, hatte das Verkehrsministerium eine geplante Sitzung verschoben.

Die klimaschädlichen Treibhausgas-Emissionen im Verkehrsbereich sind in den vergangenen Jahren nicht gesunken. Die Bundesregierung hatte für 2019 ein Klimaschutzgesetz angekündigt mit konkreten Vorgaben auch für den Verkehrsbereich.

Lupo
29. Januar 2019 - 12.16

Jo, 110km/h op eisen Autobunnen, außer A1 Potaschbierg-Grenz an dat lescht Stéck vun der A13 bis op d'Grenz, soss as der souwisou permanent iwwerall Zéifloss oder Stau. Autobunnen sin emmer langweileg onofhängeg vun der Vitesse, just kann dat sennlost Gedrécks ophaalen. Ween Spaß un der Vitesse huet, soll op Circuite fueren goen, dann hätte mer der vläit rem puer méi an der Géigend, resp. wir dee vu Kolmer och mol fiir eppes ze gebrauchen(1-2 Trackdays pro Joer sin e Witz).

Hubertus
29. Januar 2019 - 9.40

“Deutsche Autobahnen sind die sichersten Straßen weltweit” Herr Bausch und Herr Hammelman : Es gibt viel zu tun !!!!!!!

Jacques Zeyen
29. Januar 2019 - 9.07

BMW;AUDI;PORSCHE usw. Was macht man mit einem 400PS-Bolliden und darf nur 130Km/h fahren. Sollte das die Hauptursache sein? " Wir haben uns in eine Sackgasse manövriert,und die wird jetzt sechsspurig ausgebaut." Die Autonation tut sich schwer.