Damm an Eisenerzmine in Brasilien gebrochen – Hunderte Vermisste

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Nach einem Dammbruch in Brasilien gelten Hunderte Menschen als vermisst. Eine Schlammlawine erreichte ein Wohngebiet. Es ist nicht der erste Unfall an einem Damm der Region. Erinnerungen an die «Tragödie von Mariana» kommen hoch.

Nach dem Bruch eines Staudamms im Süden Brasiliens galten am Freitag laut Medienangaben rund 200 Menschen als vermisst. Nach dem Dammbruch an einer Eisenerzmine habe es in der Gemeinde Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais eine Schlammlawine gegeben, berichtete die Zeitung «O Globo» unter Berufung auf die Feuerwehr vor Ort. Mehrere Menschen seien verletzt.

Fotos zeigten eine braune Schlammflut, die auch die Wohngegend Vila Forteco erreichte. Menschen mussten mit Helikoptern gerettet werden. Wie groß das überflutete Gebiet war, war zunächst nicht klar. Videos zeigten Menschen beim Versuch, sich in Sicherheit zu bringen.

Der Umweltminister sei auf dem Weg in das Gebiet, schrieb Präsident Jair Bolsonaro auf Twitter. Auch die drei Minister für Zivilschutz, Entwicklung und Bergbau seien unterwegs. Nach Angaben von «O Globo» rief die Regierung ein Krisenkabinett ein. Der brasilianische Konzern Vale, dem die Eisenerzmine gehört, bestätigte auf Twitter, dass die Schlammlawine auch Verwaltungsgebäude getroffen hatte. Ob Angestellte vermisst seien, gab das Unternehmen zunächst nicht bekannt.

Bei den Bewohnern des Bundesstaats Minas Gerais weckte der Dammbruch böse Erinnerungen. Im Jahr 2015 gab es dort ein ähnliches Unglück. Bei der «Tragödie von Mariana» kam es in einem Eisenerzbergwerk zu einem Dammbruch an einem Rückhaltebecken. 19 Menschen starben. Schlamm mit Giftstoffen flutete angrenzende Ortschaften und kontaminierte den Fluss Rio Doce («Süßer Fluss») auf 650 Kilometern Länge.