Bilanz: EU-Staaten können Bildungsziele bis 2020 erreichen – Luxemburg schneidet gut ab

Bilanz: EU-Staaten können Bildungsziele bis 2020 erreichen – Luxemburg schneidet gut ab

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Im Durchschnitt kommen die EU-Staaten ihren gesteckten Bildungszielen, die bis 2020 erreicht werden sollen, immer näher, wie der nun veröffentlichte siebte Monitor für die allgemeine und berufliche Bildung 2018 zeigt. Allerdings gibt es teils große Unterschiede zwischen den EU-Staaten. Luxemburg schneidet gar nicht so schlecht ab.

Bildung ist eines der Politikfelder, die nicht in den Kompetenzbereich der Europäischen Union fallen. Getreu dem Subsidiaritätsprinzip kümmern sich ausschließlich die EU-Staaten darum. Was diese jedoch nicht davon abhält, sich untereinander zu koordinieren und gemeinsame Ziele zu setzen. Dabei assistiere die EU-Kommission, erklärte gestern die Direktorin der Vertretung der EU-Kommission in Luxemburg, Yuriko Backes, etwa wenn es darum gehe, beste Praktiken zu vermitteln.

Der vorgestellte Monitor zieht die Bilanz jener sechs Bildungsziele, die die EU-Staaten bis zum Jahr 2020 erreicht haben wollen. Wie beispielsweise den vorzeitigen Schulabbruch auf unter zehn Prozent zu senken. Im EU-Durchschnitt liegt dieser Wert bei 10,6 Prozent, für Luxemburg werden 7,3 Prozent angegeben, wobei allerdings im dazugehörigen Bericht diese Zahl angezweifelt wird. Nationale Schätzungen würden davon ausgehen, dass die Zahl der Schulabbrecher steige und 2015 bei 13,5 gelegen habe, heißt es im Bericht. Kroatien, Slowenien und Polen (zwischen vier und fünf Prozent) weisen übrigens den geringsten Anteil an Schulabbrechern auf, Malta, Spanien und Rumänien mit über 18 Prozent den höchsten Anteil.

Hoher Anteil an Hochschulabsolventen

Gut schneidet Luxemburg auch bei dem Ziel ab, den Anteil der 30- bis 34-jährigen Hochschulabsolventen auf mindestens 40 Prozent zu steigern. EU-weit ist dies mit 39,9 Prozent fast erreicht. Luxemburg weist einen Anteil von stolzen 52,7 Prozent aus. Dieser Wert sei aber auf den hohen Anteil von Immigranten mit einem Hochschulabschluss in Luxemburg zurückzuführen, heißt es im Bericht. Noch mehr Hochschulabsolventen als Luxemburg weisen Litauen, Zypern und Irland auf, auf den untersten Rängen liegen Kroatien, Italien und Rumänien.

Damit zusammenhängend wird eine 82-prozentige Beschäftigungsquote von Sekundar- und Hochschulabsolventen angestrebt, wobei Luxemburg mit 88,5 Prozent über dem EU-Durchschnitt von 80,2 Prozent liegt. Hier schneiden mit jeweils über 90 Prozent Malta, Deutschland und die Niederlande am besten ab, während Griechenland, Italien und Kroatien die Schlusslichter bilden.

Fast alle Kinder ab vier werden Betreut

Erreicht wurde im EU-Durchschnitt bereits jetzt die Vorgabe, einen Anteil von mindestens 95 Prozent der Kinder zwischen vier Jahren und dem Pflichtschulalter in frühkindlicher Betreuung zu haben. Dieser Anteil ist in Luxemburg von 98,4 (2014) auf 94,2 Prozent (2017) gefallen, liegt somit unter dem EU-Durchschnitt von 95,3 Prozent.

In Sachen Erwachsenenbildung wiederum liegt Luxemburg mit einem Anteil von 17,2 Prozent über dem EU-Durchschnitt von 10,9 Prozent, wobei sich die EU-Staaten zum Ziel gesetzt hatten, diesen Anteil bis 2020 auf mindestens 15 Prozent zu erhöhen. Weit vorne mit Werten zwischen 25 und 30 Prozent liegen Schweden, Finnland und Dänemark.
Ein weiterer Schwachpunkt aus Luxemburger Sicht wiederum ist die sogenannte PISA-Studie, die die Fähigkeiten der Schüler in Mathematik, Wissenschaften und Lesen testet. Hier sollte der Anteil der 15-Jährigen mit schwachen Leistungen in diesen drei Bereichen unter 15 Prozent liegen. Der EU-Durchschnitt hingegen pendelt sich bei 19,7 Prozent ein. Luxemburg weist einen Wert von 25,6 Prozent auf.