Mit Hand und Liebe: Auf dem Modellhof der APEMH verzichtet man (fast) ganz auf Maschinen

Mit Hand und Liebe: Auf dem Modellhof der APEMH verzichtet man (fast) ganz auf Maschinen

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Bei unserem Besuch herrscht reges Treiben auf dem erst vor rund zwei Jahren in Betrieb gegangenen Modellhof der APEMH («Association des parents d’enfants mentalement handicapés») in Limpach. Kaninchen, Kühe und Schweine wollen gefüttert, Ställe gesäubert, Tomaten, Zwiebeln und Salate geerntet werden. Stillstand herrscht nie, auch nicht im Hochsommer.

«Wir benutzen hier so gut wie keine Maschinen», erklärt Tania Fernandes, die den Limpacher Betrieb als Direktionsbeauftragte leitet. «Und jeder packt mit an», fügt sie hinzu.
Jeder, das sind derzeit 60 Menschen, 20 Betreuer und 40 Betreute. Sie alle – und es sollen noch mehr werden – haben auf einem der jüngsten landwirtschaftlichen Anwesen des Landes, immerhin fünf Hektar groß, eine Arbeit gefunden. Eine, die ihnen Freude macht und die sie mit ebenso viel Herz wie Muskelkraft angehen.

Sogar den schicken «Lampecher Gaart»-Marktwagen am Eingang des idyllisch gelegenen landwirtschaftlichen Anwesens haben sie selbst hergestellt: «Dazu haben wir allerlei Material recycelt. Der Wagen dient dazu, dass der Besucher gleich sieht, was wir zurzeit im Angebot haben», erklärt Tania Fernandes als sie mit uns in einen der beiden zwölf Meter breiten und 50 Meter langen sogenannten Gemüsetunnel geht. Hier treffen wir auf Jean-Claude Jungels. Er hat gerade Friséesalat geschnitten. Der 51-Jährige aus Strassen arbeitet seit gut einem Jahr auf dem Hof und macht keinen Hehl daraus, dass ihm die Landluft gut gefällt: «Die Arbeit in Limpach macht mir sehr viel Freude!»

Auch Céline Schneider gehört zur festen Belegschaft des «Domaine de Limpach». Zusammen mit zwei Kollegen ist sie gerade in dem großen Gewächshaus dabei, Kohlrabi-Stecklinge zu pflanzen. Gleich nebenan liegen Tausende von Zwiebeln zum Trocknen auf meterlangen Tischen. In einem weiteren, getrennten Teil dieses imposanten Glasbaus wachsen Tomaten heran. Diverse Arten. Ihnen bekam das heiße Wetter der vergangenen Wochen besonders gut, sie sind zuckersüß und saftig. «Uns bereitete die extreme Witterung keine allzu großen Probleme», erklärt Tania Fernandes, die darauf hinweist, dass der Großteil des hier angebauten Gemüses ja nicht in freier Natur, sondern in dem erwähnten Gewächshaus und in den zwei kleineren Gemüsetunneln heranwächst.

 

Szenenwechsel: In Limpach werden nicht nur saisonales Gemüse und Obst produziert. Auch die Tiere, die früher in Bettingen untergebracht waren, haben hier ein neues Zuhause gefunden. Im mehr als geräumigen Kuhstall, picobello sauber, füttert eine weitere junge Mitarbeiterin, Claudia Schreiner, gerade die Kühe (siehe Bild oben). Es sind im Moment nur einige wenige, da der Großteil derzeit auf den zum «Domaine» gehörenden Weiden grast. «Klar bin ich gerne hier, ich liebe die Tiere», betont sie und stellt uns Simone, ihrer Lieblingskuh, vor.

Neben den Rindern werden auf dem Hof auch Kaninchen gezüchtet und Schweine. Gerade erst hat eine Sau elf Junge geworfen. Es macht Freude, ihnen zuzusehen, wie sie sich an das erschöpft am Boden liegende Muttertier schmiegen und um eine freie Zitze streiten. Was für ein lustiges Gequieke!

Ein Großteil der Produktion aus Limpach geht für die rund 400 Mahlzeiten drauf, die täglich für die APEMH selbst gekocht werden. Doch auch Privatpersonen und sogar Restaurantbesitzer gehören zu den Kunden.

Das «Domaine de Limpach» wird übrigens weiter ausgebaut. So soll beispielsweise eine eigene Küche her, die u.a. zum Einwecken von Obst und Gemüse genutzt werden soll, eine Wäscherei und eine Tierpension. Mit den Arbeiten soll noch vor Jahresende begonnen werden.

Nomi
22. August 2018 - 22.13

Firwaat sinn dei' Beischten ob der Photo net ob der granger Wiss ?